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Tote Tiere sollte man generell nicht anfassen. Wenn gerade ein spezieller Virus umgeht, gelten besondere Regeln. Derzeit ist besondere Achtsamkeit bei verendeten Vögeln geboten. 

Kürzlich wurde bei einer im Bereich Wannsee tot aufgefundenen Saatgans das H5N1-Virus nachgewiesen. Die sogenannte Vogelgrippe kommt vor allem bei Wildvögeln vor. Bei einer Übertragung verursachen die Viren bei Hausgeflügel kaum oder nur milde Krankheitssymptome, wie es das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit auf seiner Webseite erklärt. Allerdings, so das Friedrich-Löffler-Institut weiter, „können diese Viren spontan zu einer hochpathogenen Form mutieren, die sich dann klinisch als Geflügelpest zeigt.“

Diese Form ist hochansteckend, und eine massenhafte Verbreitung soll natürlich vermieden werden. Deshalb macht das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf auf derzeit geltende spezielle Regeln aufmerksam. „Wer tote Wasser-, Raben- oder Greifvögel findet, sollte den Fund der zuständigen Veterinär- und Lebensmittelaufsicht des Bezirks melden, damit eine Untersuchung veranlasst werden kann. Kranke oder verendete Tiere sollten auf keinen Fall angefasst werden, auch Federn sollten nicht gesammelt werden. Im Unterschied zu Wasser-, Raben- oder Greifvögeln gelten kleinere Singvögel und Tauben als nicht besonders anfällig für den Geflügelpest-Erreger.“

Für Halterinnen und Halter von Geflügel gilt: Biosicherheitsmaßnahmen zum Schutz des Bestandes sind zu überprüfen und die Maßnahmen gegebenenfalls anzupassen. Wer Federvieh hält und das noch nicht bei der Veterinär- und Lebensmittelaufsicht gemeldet hat, muss das spätestens jetzt nachholen.

Die aviären Influenzaviren, wie sie in der Fachsprache heißen, können „bei Exposition gegenüber einer hohen Infektionsdosis auch auf den Menschen übertragen werden und dort tödlich verlaufende Erkrankungen auslösen“. So informiert das Loeffler-Institut, in der Praxis sind Übertragungen allerdings seltene Einzelfälle.

Grund zur Panik besteht also nicht, und der spektakuläre Zug der Wildgänse kann weiter als beglückendes Ereignis gefeiert werden. Die Saatgänse ziehen derzeit in ihre Brutgebiete in Nordskandinavien und Sibirien. Dort legen die Weibchen vier bis sechs Eier, aus denen im Juni und Juli die Jungtiere schlüpfen. Der Familienverband fliegt dann mit anderen Gänsen Anfang September zurück ins Winterquartier, also in unsere Breiten.

 

Daniela von Treuenfels