„Du bist ein Musterbeispiel kultureller Vielfalt“ rief am Dienstagabend Christian Höppner, Vizepräsident des Europäischen Musikrates, Anka Zincke, genannt Sommer, zu. Er hielt die Laudatio auf eine Frau, die Generationen von Kindern und Jugendlichen für Musik begeistert und die Steglitzer Tage für Alte Musik initiiert hat. Dafür und für noch mehr erhielt Anka Sommer die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Es war Bezirksbürgermeister Norbert Kopp (CDU), der im Wrangelschlösschen Sommer die Medaille überreichte. Nicht jedoch, ohne vorher ihr ehrenamtliches Engagement zu würdigen, mit dem sie das kulturelle Leben in Berlin bereichert habe.
Vor 20 Jahren initiierte sie die Steglitzer Tage für Alte Musik, die sie bis heute begleitet. So auch im Mai dieses Jahres, als das 20. Festival stattfand. Es ginge dabei vor allem um die Förderung des Nachwuchses. So gab es Meisterkurse in Gesang, Flöte und Barockvioline, für die Sommer international anerkannte Künstler als Dozenten gewinnen konnte. „Die Steglitzer Tage für Alte Musik haben sich bis heute zu internationaler Kooperation mit Montenegro, Italien, Österreich, Polen und Slowenien entwickelt und damit einen Beitrag zur Völkerverständigung durch Musik geleistet“, so Kopp in seiner Rede.
Ein weiterer Schwerpunkt in der Arbeit Sommers ist der Wettbewerb „Jugend musiziert“. Seit 1992 organisiert sie den Wettbewerb Süd, seit 2000 als stellvertretende Vorsitzende des Landesausschusses Berlin den gesamten Wettbewerb. Dafür gab es Anfang des Jahrtausends die Silberne Ehrennadel des Landesmusikrates Berlin und die Bezirksmedaille der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf.
Doch noch viele weitere Aufgaben nimmt Anka Sommer war, ist unter anderem Ehrenmitglied des Deutschen Tonkünstlerverbandes, Mitglied des Musikschulbeirates Berlin, des Runden Tisches des Landesmusikrates Berlin und des Freundeskreises der Musikschule Steglitz-Zehlendorf. „Sie haben ihr Leben der Musik gewidmet“, lobte Kopp. Mit diesem künstlerischen, pädagogischen und gesellschaftlichen Engagement sei sie ein Vorbild, sagte der bezirksbürgermeister und überreichte Anka Sommer die Auszeichnung.
Eine Auszeichnung, die, wie Höppner fand, längst überfällig sei. Sommer sei „ein Energiebündel ohne gleichen“, ihre Bilanz lade zum Ausruhen ein. Doch das sei bei Anka Sommer nicht der Fall. „Sie engagiert sich, engagiert sich, engagiert sich“, so Höppner in seiner Laudatio weiter. Auch er lobte ihren pädagogischen Einsatz, mit dem sie mehr als 400 Schüler durchs Leben geführt habe, zu deren Persönlichkeitsentwicklung sie beigentrage habe. Zudem sei sie gesellschaftspolitisch aktiv, und künstlerisch sei sie weit über den Bezirk hinaus bekannt. Sommer sei ein Vorbild als Mensch und als jemand, der seinen Beruf als Berufung verstehe. Dafür galt ihr Höppners Dank. Die Gelegenheit nutzten anschließend noch weitere Musiker und Weggefährten.
(go)