Was in der Regionalliga für den FC Viktoria 1889 so schwierig ist, scheint den Herren im Berliner Pilsner Pokal umso leichter zu fallen: das Siegen. Mit einem deutlichen 0:7 sicherte sich der Regionalligaaufsteiger den Einzug in die nächste Pokalrunde.
Gegen den Kreisligist Berliner Brauereien hatte Viktoria keine Probleme. Von Anfang an beherrschte das Team von Trainer Thomas Herbst das Spiel. In der ersten Halbzeit konnte der Gastgeber konditionell noch gut mithalten, so dass es nach 45 Minuten nach einem Tor von Caner Özcin nur 0:1 stand. In der zweiten Halbzeit konnte Viktoria seine ganze Überlegenheit ausspielen. Zunächst war es Damantang Camara, der den Torreigen in der 47. Minute eröffnete, dann legten Gökhan Ahmetcik und Maximilian Watzka nach. Für den Endstand sorgte dann Camara mit einem Hattrick.
Wer denkt, solch ein Ergebnis, sei nicht mehr zu toppen, liegt falsch. Hertha 03 Zehlendorf siegte im Pokal sogar mit einem Unterschied von acht Toren gegen den Adlershofer BC.
Sehr früh wurde klar, in welche Richtung sich das Spiel entwickeln würde. Neun Minuten lang konnten die Gäste mit größter Mühe ihr Tor sauber halten, gleich drei Mal mussten sie dabei den Ball von der Linie kratzen, ehe Niclas Warwel der Führungstreffer gelang. In der 16. Minute fasste sich Gästespieler Sascha Scholz ein Herz und prüfte mit einem Distanzschuss Torwart Luis Maria Zwick, der aber klären konnte. Doch die Zehlendorfer spielten danach weiter, wie aus einem Guss. Nach einem Doppelpass mit Melih Hortum besorgte Darius Niroumand in der 18. Minute den zweiten Treffer. Die Gäste wirkten in der Abwehr hilflos überfordert. Immer wieder wurden sie von den schnellen Zehlendorfer Angreifern Hortum und Warwel vor schier unlösbare Aufgaben gestellt. Wenn sich dann auch noch Burak Mentes über die rechte Außenbahn einschaltete und auch die Mittelfeldspieler Niroumand und Arber Shuleta die Offensive verstärkten, war das Chaos bei den Gästen vollkommen.
In der 26. Minute scheiterte Mentes mit einem Heber an der Latte, doch Hortum gelang schließlich in der 34. Minute das relativ beruhigende 3:0 für die Hausherren. Noch zwei Mal tauchten die Gäste in der ersten Halbzeit gefährlich vor Zwick auf, doch Mathias Martin köpfte in der 37. Minute den Ball freistehend am Tor vorbei, und bei Gordon Teicherts Distanzschuss in der 44. Minute machte sich Zwick ganz lang und lenkte die Kugel ins Toraus. Zwischenzeitlich hatte aber auch schon Shuleta mit einem Schlenzer in den Winkel das vierte Zehlendorfer Tor erzielt.
Der Einbahnstraßen-Fussball fand auch im zweiten Abschnitt seine Fortsetzung. Warwel erzielte in der 50. Minute das 5:0 und schloss acht Minuten später ein Solo erfolgreich ab. Danach hatten Mentes und Hortum ihren großen Auftritt. Wie ein Ei dem anderen glichen sich die Spielsituationen, die zum siebten beziehungsweise achten Treffer führten (60./61.). Mentes startet auf der rechten Seite, ein scharfer Pass vor das Tor und Hortum ist zur Stelle und vollendet. Die Platzbesitzer schalteten nun gleich mehrere Gänge zurück und verloren dabei auch etwas die Spannung. Die fehlende Konzentration konnte dann auch Marcel Schuck in der 65. Minute zum Ehrentreffer nutzen.
Nach toller Vorbereitung durch Hortum schraubte der eingewechselte Tolbert in der 73. Minute weiter am sich abzeichnenden Kantersieg. Nachdem Gästestürmer Martin fünfzehn Minuten vor Schluss eine weitere Ergebniskorrektur gelang, machte schließlich Zwick Platz für Serkan Mese und ermöglichte dadurch seinem Torwart-Trainer ein für nie möglich gehaltenes Comeback. Souverän löste der 41-jährige Routinier die ihm gestellte Aufgabe und hielt seinen Kasten bis zum Abpfiff sauber. Mit einem humorlosen, fulminanten Schuss in den Knick machte schließlich Hassan Sinan den 10:2-Sieg in der 90. Minute perfekt.
Ebenfalls ein Sieg fuhr der 1.FC Wacker 21 Lankwitz ein. Gegen den FC Internationale gewannen die Lankwitzer 2:4.
(sn/hain)
Hat jemand eine Ahnung, was aus dem angeblichen Wettskandal wurde?