Zum 27. Mal schickten die Mitglieder des Städtepartnerschaftsvereins Hilfsgüter Kleidung und Haushaltsgegeräte nach Charkow. Foto: Gogol

Umzugskiste um Umzugskiste hieven die acht jungen Männer des Partnerschaftsbataillons von Steglitz-Zehlendorf, der 2. Kompanie des Wachbataillons beim Bundesminister der Verteidigung, in ihrer dienstlichen Freizeit in den Lkw – vollgepackt sind die Kartons  mit Kleidung, Handtüchern und Haushaltsgegenständen. Am Abend werden es 400 bis 500  sein, schätzt Gerhard Harms, stellvertretender Vorsitzender des Städtepartnerschaftsvereins. Hinzu kommen noch Kinderwagen, medizinische Geräte, Gehhilfen. Dann geht es auf die zweieinhalb bis dreitägige Reise in den ukrainischen Partnerbezirk Charkow-Ordshonikidse. Dort werden die Kartons an vier Einrichtungen verteilt: die Blindenwerkstatt, die Sozialstation, die Kinderpoliklinik und den Kinderkulturpalast.

Ein Jahr lang hat der Verein die Sachen gesammelt, durchgeschaut und sortiert. Die Spenden kommen meist von den Vereinsmitgliedern selbst und deren Familien, Freunden und Bekannten, erzählt Harms. Doch die Spendenbereitschaft habe nachgelassen, erklärt er. Sonst seien meist um die 800 Kartons auf die lange Reise gegangen. „Das haben wir dieses Mal nicht geschafft“, bedauert der stellvertretende Vorsitzende.

Seit 22 Jahren besteht die Städtepartnerschaft zwischen Steglitz-Zehlendorf und Charkow-Ordshonikidse. Seitdem macht sich jedes Jahr ein Hilfstransport auf den Weg in den Osten der Ukraine. Auch Sondertransporte hat es gegeben, etwa nach der Auflösung der Lungenklinik Heckeshorn. Da wurden ganze Krankenhausbetten in die Ukraine gefahren. Der Transport am Mittwoch ist der 27. – und wahrscheinlich der letzte, erklärt Harms. Grund dafür sei die Verwaltungsreform in Charkow. Deshalb könne der Verein nicht mehr sicher sein, dass die Sachen auch da ankommen, wo sie hin sollen. Aber das habe man den Spendern immer garantiert.

Den Transport übernimmt auch in diesem Jahr wieder ein Lkw aus der Ukraine, der seine Waren abgeliefert hat und nun auf dem Rückweg die Spenden mitnimmt. Dadurch wird es günstiger für den Verein, der die rund 5.000 Euro für den Transport aus der eigenen Vereinskasse bestreitet. Die ehrenamtliche Arbeit nicht mitgerechnet. Oft sind auch Vereinsmitglieder hinterher geflogen, um die Spenden vor Ort zu verteilen, in diesem Jahr aber wird das Anatoli Melnikov, Leiter des Kinderkulturpalastes, organisieren.

(go)