
Die besten Tage hat die Mühlenau-Grundschule bereits hinter sich. Die Eltern fühlen sich von der Verwaltung im Stich gelassen. Foto: privat
Das Gefühl, immer wieder hängen gelassen zu werden, macht sich bei Schülern, Lehrern und Eltern der Mühlenau-Grundschule breit. In diesem Schuljahr stellte sich bisher dreimal dieses Gefühl ein, berichtet der Vorstand der Gesamtelternvertretung.
Das erste Mal war nach den Osterferien, als der „Wiesenbau“, ein mobiles Unterrichtsgebäude, wegen Einsturzgefahr gesperrt wurde. „Mehr als 200 SchülerInnen, also fast ein Drittel, wurden quasi über Nacht in Ersatzräume gestopft“, berichten die Eltern. „Solche Mobilen-Unterrichts-Räume wurden mal für eine Lebensdauer von zehn bis 15 Jahren errichtet. Doch die Lebensdauer dieser provisorischen Bauten ist nach fast einem Vierteljahrhundert längst überschritten – bei uns konnte die Betriebsgenehmigung nicht verlängert werden, weil man die nötige Baugenehmigung nicht mehr wiederfand.“ Es wurden stählerne Stützpfeiler eingebaut, die vorgeschriebene Brandschutz-Ummantelung aber vergessen. „Die jetzige Zwischenlösung ist auf drei Jahre ausgelegt und bedarf einer regelmäßigen halbjährlichen Kontrolle. Wie das nervt! Und… was passiert, wenn erneut Risse festgestellt werden? Wenn es mit einem Provisorium im Provisorium – ohne Betriebsgenehmigung – nicht mehr getan ist? Ausgang ungewiss…“
Das zweite Mal hängengelassen fühlte sich die Schule beim Thema Klimaschutz. Die Mühlenau-Grundschule ist Klimaschule. „Nur: wie passt das zusammen mit den Fenstern am Hauptgebäude? Vergammelte Fensternasen, schlecht schließende Flügel und teilweise noch Einfachverglasung?“, fragen sich die Elternvertreter. Der Schulleiter weise seit Jahren darauf hin, dass die Schule mit defekten Fenstern die Auflagen einer Klimaschule nicht umsetzen kann. Bezirksstadträtin Cerstin Richter-Kotowski habe angekündigt, dass die Fenstersanierung im nächsten Sanierungsprogramm 2016/2017 festgeschrieben werde soll, erinnern sich die Elter. „Die Liste dazu haben wir bis heute nicht.“
Aus den bescheidenen Mitteln der Klimaschule konnten zwar Arbeiten angeschoben werden – doch dabei wurden KMF-Deckenplatten angebohrt. „Solange diese Platten versiegelt sind, sind sie gesundheitlich unproblematisch. Angebohrt sind sie ein gesundheitliches Risiko, es könnten krebserregende Stoffe nach außen dringen. Das Bauamt ist bis heute nicht tätig geworden – und: die ausstehenden 10.000 Euro bleibt man uns bis heute schuldig“, führen die Eltern aus und fühlen sich ein drittes Mal im Stich gelassen. „Gerade in dem Klimaschultitel steckt viel ehrenamtliche Arbeit, die damit entwertet würde. Das wäre ein sehr negatives Signal für alle, die sich engagieren. Wir haben daher die Baubehörde aufgefordert, diesen entmutigenden Zustand baldmöglichst zu beheben.“