
Manfred Metzger (rechts) verabschiedete Ulrich Vogel, der 35 Jahre lang den Ortsverband leitetet. Fotos: Gogol
Ein Ende ist oft auch ein Anfang: Und so verabschiedete das Technische Hilfswerk (THW) Steglitz-Zehlendorf am Freitagabend nicht nur ihren langjährigen Ortsbeauftragten Ulrich Vogel, sondern begrüßte auch gleichzeitig seine Nachfolgerin Hedwig Karkut.
Seit 50 Jahren ist Vogel Mitglied des THW, 35 Jahre leitete er zunächst den Ortsverband Steglitz, dann Steglitz-Zehlendorf. Nun hat der 65-Jährige die Altersgrenze erreicht.
Ein „anerkennendes Dankeschön“ sprach ihm nicht nur Bezirksbürgermeister Norbert Kopp (CDU) aus, sondern auch der THW-Landesbeauftragte für Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt, Manfred Metzger, der sogar des Bundesausschuss in Köln dafür hatte sausen lassen.
Mit 15 Jahren trat Vogel in das THW ein, übernahm bald Führungsverantwortung, seit 1977 ist er Ortsbeauftragter. An vielen großen Einsätzen hat Vogel teilgenommen, etwa 1993 beim Eisenbahnunglück in Wannsee und 1998 bei der Gasexplosion an der Lepsiusstraße, wo er sogar als Erste am Einsatzort war. Aber auch außerhalb des Bezirks, etwa beim Einsturz der „schwangeren Auster“, beim Elbe-Hochwasser, beim Fest des Bundespräsidenten und als Fachberater bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Berlin war Vogel stets kompetenter Ansprechpartner. Seine Einsätze würden zwei eng beschriebene DIN A 4-Seiten füllen, so Metzger. „Er ist ein Vollblut-Einsatzmann“, lobte der Landesvorsitzende. Und so verwundert es auch nicht, dass Vogel fast alle Ehrenabzeichen des THW bekommen hat. Nur das bronzene nicht – weil es das damals noch nicht gab. 2007 erhielt Vogel sogar das Bundesverdienstkreuz.
„Er ist Schuld, dass ich hier steh’“, gestand Metzger im Wrangelschlösschen den anwesenden THW-lern und Vertretern der Partnerverbände. Vogel sei es gewesen, der ihn 1990 von der Arbeit des THW überzeugt habe. Bis heute habe er das „selten ein wenig bereut“.
Seit 1981 war Vogel mit seinem großen Fachwissen in den Landesausschuss berufen worden und habe auch ihn, Metzger, so manches Mal davor bewahrt, ins Fettnäpfchen zu treten“.
50 Jahre THW heißt auch 50 Jahre freiwilliges Engagement. Hauptberuflich war Vogel Spediteur. Sein Teamgeist, sein großen Fachwissen, seine „Nerven wie Drahtseilen“ und dass ihm immer etwas einfiel, wenn andere aufgaben – mit seinem guten Beispiel „war und ist Ulrich Vogel eine Bereicherung für Steglitz-Zehlendorf“, dankte ihm der Bezirksbürgermeister.
Vogels Nachfolge als Ortsbeauftragter übernimmt seine bisherige Stellvertreterin Hedwig Karkut. 1994 kam sie, damals noch in München, angesteckt durch die Begeisterung ihres jüngeren Bruders zum Technischen Hilfswerk. 2000 absolvierte sie die Ausbildung zur Höhenretterin, bereits ein Jahr später bildete Hedi, wie Kakut von den Kameraden genannt wird, bereits andere Höhenretter aus. Auch so manchen Bundestagsabgeordneten hat sie schon vor dem Paul-Loebe-Haus abgeseilt – und so für die Arbeit des THW geworben. Karkut ist die zweite Frau in Berlin, die das Amt der Ortsbeauftragten übernimmt.
Viel Erfolg wünschte ihr Kopp. „Sie wissen ja, worauf Sie sich eingelassen haben“, sagte er. Schließlich war sie seit 2008 Vogels Stellvertreterin.
(go)