hertha03-LogoEs gibt Fußballspiele, die man eigentlich gewinnen muss, die man aber auch bei unglücklichen Verlauf verlieren kann, bei denen man aber auch nach neunzig Minuten mit einem Remis sehr zufrieden sein sollte Eines dieser Spiele bekamen 204 Zuschauer am ersten Spieltag der NOFV-Oberliga Nord Saison 2016/17 im altehrwürdigen Zehlendorfer Ernst-Reuter-Stadion zu sehen,wo der FC Herha 03 Zehlendorf den FC Straußberg empfing.

Die Zehlendorfer zeigten mit dem Anstoßpfiff von Schiedsrichter Jan Scheller (Waren), wer der Herr im Hause ist. Nach drei Spielminuten hatte Maximilian Obst mit einem Freistoß von der Strafraumkante eine gute Möglichkeit, und nur zwei Minuten kam Darius Niroumand (bedient von Effi Gakpeto) zum Schuss. Danach machten dann aber die Gäste deutlich, mit welcher Taktik man beim erklärten Favoriten punkten wollte. Aus einer sicher stehenden Abwehr heraus sollten nadelstichartige Konter zum erhofften Erfolg führen. In der neunten Minute blieb den heimischen Anhängern fast der Atem weg. Aus abseitsverdächtiger Position strebte Martin Kemter alleine auf Torhüter Nico Hinz zu. Der ehemalige Emporspieler hatte aber nicht die Nerven und schob den Ball am leeren Tor vorbei.

Eine weitere gute Möglichkeit ergab sich für die Gäste in der 20. Minute, als Dennis Rötzscher auf der rechten Seite eine scharfe Eingabe vor das Tor schlug, doch Hinz war rechtzeitig unten und klärte vor dem Gästestürmer.

Nach einer halben Stunde wurden die Zweikämpfe auf beiden Seiten intensiver und nicklicher. Drei gelbe Karten in neun Minuten sind ein deutlicher Beweis für die Verbissenheit. Kurz vor dem Halbzeitpfiff waren aber wieder die Gastgeber dem Führungstreffer sehr nahe. In der 44. Minute war Efräim Gakpeto mit dem Kopf schneller am Ball als Torhüter Niklas Bledow, kurz vor dem Überqueren der Linie wurde aber das Spielgerät noch zur Ecke gelenkt. Kurz danach scheiterte unser Neuzugang Faton Ademi mit einer Direktablage nach Kopfballvorlage von Obst.

Nach Wiederbeginn versäumten es die Hausherren mehrmals, endlich „Nägel mit Köpfen“ zu machen. Die größte Möglichkeit ergab sich bereits in der 47. Minute für Carl Hopprich. Am zweiten Pfosten stehend drückte er den Ball mit der Brust Richtung Tor, doch Bledow konnte, nach Meinung des Schiedsrichterassistenten, das Leder noch vor dem Überqueren der Linie aufhalten. Die weiteren Möglichkeiten durch Ademi (49., 61.), Gakpeto (53.) und Warwel (62.) wurden allesamt zu überhastet und ungenau abgeschlossen. Die Schützlinge von Trainer Markus Schatte waren schon fast der Verzweiflung nahe und mussten von außen immer wieder ermahnt werden, geduldiger zu bleiben. Doch bei aller Geduld sollte man konzentriert bleiben und darf den Ball nicht leichtfertig hergeben.

In der 75. Minute trat schließlich das Unvermeidliche ein. Auf der linken Seite kamen die Gäste in Ballbesitz. Nach einem Flugball in den Strafraum war Kemter zur Stelle und köpfte den Ball, gegen die Laufrichtung von Torwart Hinz, zur überraschenden Führung ein.

Wie ein bissiger Hai tauchte plötzlich auf der rechten Seite Zehlendorfs Kapitän Robert Schröder auf, bekam von Darius Niroumand den Ball genau auf den Fuß gespielt, die scharfe Flanke auf den zweiten Pfosten erreichte Mike Ryberg, der den Ball wuchtig mit dem Kopf in die Maschen jagte. Eine erneute Auftaktpleite, wie in den vergangenen beiden Spielzeiten, konnten die Zehlendorfer damit verhindern.

Auch wenn der Gastgeber über neunzig Minuten mehr Spielanteile besaß, den Gästen kurz vor Schluss noch der unverhoffte „Dreier“ entrissen wurde, konnten dann am Ende doch beide Seiten mit der Punkteteilung zum Saisonauftakt zufrieden sein. Bei Zehlendorf kam der ehemalige A-Juniorenspieler Marco-Antonio Fortino zu seinem Startelfdebüt und ab der 71. Minute durfte der erst 17-jährige, hochtalentierte Berkan Taz zum ersten Mal Oberligaluft schnuppern.

 

Hertha 03 spielte mit: Hinz – Dombrowe, Schröder, Binting (71. Taz) – Fortino (55. Warwel), Hopprich, Niroumand, Obst, Ryberg – Gakpeto (85. Agyei-Yeboah), Ademi

 

Tore: 0:1 (76.) Kemter, 1:1 (86.) Ryberg

(hain)