Eine Liste mit Namen von Menschen, „die sich während der Nazizeit tatkräftig, uneigennützig und häufig unter eigener Gefährdung für die vom Nationalsozialismus bedrängten Verfolgten eingesetzt haben“, soll das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf erarbeiten, dafür stimmten die Bezirksverordneten. Diese sogenannten „Stillen Helden“ sollen endlich erfasst und geehrt werden.

Zwar gebe es Initiativen, die die Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung oder den Widerstand erfasst hätten, und auch das Interesse für die Täter sei in den vergangenen Jahren gestiegen. Doch darüber dürften die „Stillen Helden“ nicht vergessen werden, so die Grünen, die den Antrag eingebracht hatten. „Diese ‚Stille‘ um die Stillen Helden liegt sicher auch daran, dass diese Menschen nicht nur in der NS-Zeit im Stillen gewirkt haben, sondern dass sie auch nach dem Nationalsozialismus kein großes Aufheben von ihren ‚Heldentaten‘ machen wollten beziehungsweise sogar dafür beschimpft und diffamiert wurden.“

Es gebe zwar ein Museum der „Stillen Helden“ an der Rosenthaler Straße. „Aber auch dort gibt es keinen Überblick über die Stillen Helden in Berlin, geschweige denn in den einzelnen Bezirken“, bedauern die Grünen. Carsten Berger (Grüne) hofft mit der Erfassung einen Anstoß zugeben, dass die Steglitz-Zehlendorfer darüber nachdenken und ins Gespräch kommen, ob es nicht auch in ihrer Familie einen Stillen Helden gegeben hat.

(sn)