Die Jugendlichen machten sich selbst ein Geschenk zum fünften MoWo-Geburtstag. Bezirksstadträtin Christa Markl-Vieto gab die Parkour-Anlage frei. Foto: Bavandi

„Das MoWo ist ein Projekt, ein Team und ein Auto. Es ist unterwegs und lebt von den Ideen der Jugendlichen“, sagte MoWo-Projektleiter Karl Maurer anlässlich des  fünften  Geburtstags, der am Sonnabend rund um die Schneckenbrücke in Zehlendorf gefeiert wurde.

Das MoWo – Projekt Mobiles Wohnzimmer für Jugendliche in Steglitz-Zehlendorf – steht für aufsuchende, partizipative Jugendarbeit und wird vom Verein Nachbarschaftshaus Wannseebahn e.V. getragen. Alle Jugendlichen bis zum 21. Lebensjahr dürfen sich daran beteiligen, Vorschläge und Ideen einbringen, mitbestimmen, was für maximal 1.250 Euro angeschafft, bereitgestellt oder umgesetzt werden kann. Vor zwei Jahren konnte sogar der Auftritt von Jugendlichen bei der Fête de la Musique in Paris finanziert werden.

Viele Projekte wurden in den vergangenen fünf Jahren umgesetzt: Suchtpräventionswochen, DJ- und Rap-Workshops, Street Art, Politiktreffpunkte und Diskussionen mit Politvertretern und Jugendlichen, eine Kletterwand für den Nilpferd-Spielplatz in Zehlendorf wurde errichtet.

Das als „MoWo“ im Einsatz befindliche Feuerwehrauto ist 44 Jahre alt, stammt aus Hamburg und wurde damals in einer 18-stündigen Fahrt nach Berlin gefahren, erinnerte sich Maurer.

Anlässlich der Geburtstagsfeier wurde die neue Parkour-Anlage am Gelände eröffnet. Wieder „als Idee von Jugendlichen entstanden und von diesen erbaut“, erläuterte Karl Maurer. Die Idee dazu hatten Leroy Gerhardt und Björn Strehlau aus Zehlendorf. Inspiriert durch einen Parkour in der Mühlenau-Schule „dachten wir, es wäre schon cool, so etwas auch zu haben“, erinnerte sich Björn Strehlau. Gesagt – getan, MoWo hat den Vorschlag der beiden Jugendlichen aufgenommen und die Umsetzung ermöglicht. Seit Sonnabend kann man auf dem Gelände der Jugendfreizeiteinrichtung Schottenburg an sieben Tagen der Woche 24 Stunden lang klettern, Kräfte messen, laufen und springen. Die Errichtung des neuen Parkours habe nicht lange gedauert. „Die Mauer stand an einem Tag“, sagte Leroy Gerhardt stolz.

Bezirksstadträtin Christa Markl-Vieto (Grüne) nahm die feierliche Eröffnung vor. Sie freut sich über den Parkour: „Ich wünsche, dass ihr hier viel Spaß habt und nichts passiert. Es ist am allerbesten, wenn die Jugend selbst auftritt, und es ist sehr toll zu sehen, wenn ihr engagiert und kraftvoll seid“.

Die Jugendlichen denken bereits an die Erweiterung der Bewegungsanlage. „Arbeitskollegin“ Marie merkt an: „Super wäre noch eine Tanzfläche!“

Weitere Höhepunkte des Festes waren eine Hip-Hop-Bühne, Currywurst „for free“ und zwei Sprayer auf der Schneckenbrücke, die zur Spray-Kunst animierten.