Fotos, wie hier von den "Bearlin Bears" 1947 im Olympiastadion, dokumentieren die Geschichte des Alliertensports in Berlin. Foto: US Army photograph

Der Countdown läuft: In zweieinhalb Wochen beginnen die Olympischen Spiele in London und gleichzeitig geht es auch im AlliiertenMuseum sportlich zu. Zum Olympiajahr präsentiert das Haus an der Clayallee in Zehlendorf in Kooperation mit dem Sportmuseum Berlin seine neue Sonderausstellung „Fair Play. Die Alliierten und der Sport“. Eröffnet wird die Schau am Dienstag, 24. Juli.

Auf der Sonderausstellungsfläche im AlliiertenMuseum bauen zurzeit die Tischler die einzelnen Themenräume auf. Ab Mitte Juli werden die Vitrinen mit den Exponaten bestückt. Viele davon sind Leihgaben von Berlinern und ehemaligen alliierten Soldaten, die Fotos und persönliche Erinnerungsstücke zur Ausstellung beigesteuert haben. US-Veteran Michael Snyder brachte eine Softball-Ausrüstung ins Museum, der Brite Paul Robinson fand unter anderem einen Cricketschläger in seinem Fundus. Seltenheitswert hat ein Paar Converse-Basketball-Schuhe aus den 1960er Jahren von Gerhard Schmidt aus Berlin. Er ließ sich die heutigen Kultstücke aus dem PX, dem Einkaufszentrum für US-Soldaten, besorgen.

„Die Leihgaben und Gespräche mit Zeitzeugen waren ein wichtiger Baustein bei der Erarbeitung des Ausstellungsthemas“, erklärt Museumsdirektorin Dr. Gundula Bavendamm. „Denn bisher gibt es kaum Forschungen zur alliierten Sportgeschichte – wir haben durchaus wissenschaftliches Neuland betreten.“ Dabei haben die Besatzungsmächte das sportliche Leben der Stadt geprägt. So lernten die West-Berliner während der Präsenz der Alliierten zahlreiche Sportarten wie etwa Softball, Cricket oder American Football kennen, die ihnen bis dahin unbekannt waren. Ursprünglich von den Westmächten initiierte Sportveranstaltungen finden noch heute statt, zum Beispiel der Lauf „BIG 25“, der 1981 als „25 Kilometre de Berlin“ von den Franzosen ins Leben gerufen wurde.

Die Ausstellung im AlliiertenMuseum geht diesen Spuren nach und zeigt den Facettenreichtum alliierter Sportgeschichte in Berlin auf. Deutlich wird dabei: Sport kann Grenzen überwinden und Verständigung ermöglichen.

Nach der offiziellen Eröffung ist die Ausstellung vom 25. Juli bis 8. April 2013, zu den  Öffnungszeiten, täglich außer mittwochs von 10 bis 18 Uhr.