Zehlendorfer Flugschau: Beide Mannschaften kämpften hart um den Sieg. Foto: Kerstin Kellner

Im letzten Auswärtsspiel vor der Winterpause trotzen die Männer des FC Hertha 03 Zehlendorf ausgerechnet dem Spitzenreiter der Oberliga Nordost-Nord, FSV 63 Luckenwalde, einen Punkt ab. Mit dem ersten Remis der Saison konnten die Zehlendorfer den Negativlauf der vergangenn Wochen stoppen und den Abstand zu den unteren Regionen gleich halten.

Der Tabellenführer war von Beginn an bemüht, seiner Favoritenrolle gerecht zu werden. Mit schnellen Direktkombinationen versuchte er, die vielbeinige Gästeabwehr in Verlegenheit zu bringen. Zehlendorf blieb jedoch recht gelassen und bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt reagierte die Mannschaft relativ „unterkühlt“. In der fünften Minute gelang dann auch völlig überraschend der Führungstreffer. Niclas Warwel konnte im Strafraum ungehindert den Ball in die Mitte spielen, und der aufgerückte Innenverteidiger Emre Cakmakci drückte die Kugel irgendwie über die Linie.

Mit der Führung im Rücken machte sich auch zusätzliche Sicherheit und Selbstbewusstsein breit. Fast hätte Egzon Ismaili, nach einem Konterangriff über Cakmakci, in der 15. Spielminute die eigene Führung ausbauen können, doch Luckenwaldes Torwart Robert Petereit lenkte den Ball durch eine gekonnte Fußabwehr zur Ecke.

Nach zwanzig Minuten deutete Luckenwaldes Goalgetter Erik Becker zum ersten Mal seine Torgefährlichkeit an. Der Ball nahm eine seltsame Flugkurve an, strich aber dann doch knapp über die Latte.

In der 24. Minute gelang den Luckenwaldern der Ausgleich. Foto: Kerstin Kellner

Eher glücklich kamen die Hausherren dann doch in der 24. Minute zum Ausgleich. Nach einer Ecke und einer verunglückten Faustabwehr durch Herthas Torwart Joel Samake konnte Beckmann, der kurz vor dem Spiel für den verletzten Manuel Wuller in die Startelf rutschte, den Ball per Kopf ungehindert im Tor unterbringen. Ohne weitere Höhepunkte verlief dann auch der Rest der ersten Halbzeit.

Die erste Chance im zweiten Abschnitt hatte wieder der Tabellenzwölfte aus Zehlendorf. Von Arber Shuleta schön freigespielt hatte plötzlich Darius Niroumand in der 48. Minute freie Schussbahn. Petereit hatte aber wenig Mühe und konnte den Ball sicher aufnehmen. Die Hausherren erhöhten danach weiter den Druck und waren bemüht die eigenen fröstelnden und murrenden Fans mit einem Sieg im letzten Heimspiel zu versöhnen.

Das Spiel bekam nun noch mehr Dynamik und nahm an Intensität zu. Zahlreiche Gelbe Karten, durch den nicht immer souverän wirkenden Schiedsrichter Christopher Gaunitz aus Leipzig, machen deutlich, wie um jeden Ball im Mittelfeld gekämpft wurde.

Foto: Kerstin Kellner

Nach einer Ecke durch Shuleta musste Petereit einen Kopfballtorpedo seines eigenen Abwehrspielers entschärfen und konnte mit dieser Tat die abermalige Führung der Gäste verhindern. Danach waren aber nur noch die Hausherren am Zug, die mit wütenden Angriffen die Zehlendorfer Abwehr unter Druck setzten. Besonders Alexander Ost hatte mehrfach aussichtsreiche Torgelegenheiten. In der 61. Minute klatschte sein Schuss aus kurzer Entfernung nur an den Pfosten und in der 75. Minute jagte er den Ball freistehend aus elf Metern über die Querlatte.

Mit Glück und Geschick rettete der Underdog aus Zehlendorf den so wichtigen Punkt über die Zeit. Daran änderte auch der Platzverweis für Kapitän Erdal Özdal wegen „groben Foulspiels“ in der 91. Minute nichts mehr.

Hertha 03 spielte mit: Samake – Zellner, Özdal, Dombrowe, Cakmakci, Ismaili – Warwel, Shuleta, Niroumand, Hortum – Robben

Tore: 0:1 (5.) Cakmakci, 1:1 (24.) Beckmann

(hain/h03)