
Musiker, Chor und Solisten begeisterten die zahlreichen Zuhörer mit der Matthäus-Passion. Fotos: Gogol
Wie kann man einen Karfreitag besser begehen als mit der Passionsgeschichte Christi? Gar nicht, dachten sich hunderte Zuhörer, die in die Zehlendorfer Pauluskirche gepilgert waren, um dort die „Matthäus-Passion“ von Carl Philipp Emanuel Bach zu hören.
Das Konzert war Teil eines Vier-Passionen-Konzerts, zu dem die Sing-Akademie zu Berlin, der Staats- und Domchor und die Lautten Compagney anlässlich des 300. Geburtstages des „Berliner Bachs“ eingeladen hatten. Vier Passionen führten sie am Karfreitag in vier verschiedenen Kirchen in Berlin auf. Die Pauluskirche war die dritte Station an diesem Tag, der mit der „Lukas-Passion“ in der Sophienkirche begonnen hatte und mit der „Lukas-Passion“ in der Gethsemanekirche endete.
Carl Philipp Emanuel Bach, Kammercembalist am Hof Friedrichs des Großen, ist der bekannteste Sohn Johann Sebastians. Im 2001 aus Kiew zurückgekehrten Archiv der Sing-Akademie, das nach dem Zweiten Weltkrieg lange Zeit als verloren galt, fanden sich nicht weniger als 21 Passionsvertonungen, die zwischen 1769 und 1788 entstanden.
Für seine „Matthäus-Passion“ nutzte Carl Philipp Emanuel Bach die „Matthäus-Passion“ seines Vaters als Quelle. Er übernahm Tubachöre und Rezitative, verband sie mit eigenen Arien und Chören, so dass sich in dem Werk barockes Erbe mit einer frühklassischen Tonsprache miteinander verbinden.
Die Zuhörer in der Pauluskirche waren begeistert von der Musik und der Darbietung, gaben sogar Standig Ovations am Ende des fast zweistündigen Konzerts.
(go)