
Den Berliner-Pilsner-Pokal werden die Sterner in diesem Jahr wieder nicht mit nach Hause bringen. Der BFC Preussen ist weiter. Foto: BFV
Schon in der zweiten Runde kam in diesem Jahr das Aus für den SFC Stern 1900 im Berliner Pilsner Pokal. Nach Verlängerung und Elfmeter-Schießen mussten sich die Steglitzer dem Berlin-Liga-Absteiger BFC Preussen 4:5 geschlagen geben.
Die Zuschauer sahen ein enttäuschendes Sternteam, ohne Körpersprache, ohne Spannung, ohne Führung, ohne Willen zum Sieg. Da reichte es auch nicht, dass der Stadionsprecher die Zuschauer zu mehr Begeisterung aufforderte. Es entfachte sich einfach kein „Sternfeuer“ – keine Begeisterung, keine Emotionen, die im Fußball notwendg sind. Hinzu kam später dann auch noch, dass Stern keine nervenstarken Elfmeterschützen in ihre Reihen hatte.
Ganz anders die junge Preussenmannschaft, die mit breiter Brust alle diese Tugenden einsetzte und insgesamt frischer, motivierter und spritziger wirkte und verdient in die nächste Pokalrunde einzog.
Preussen war spielerisch mindestens gleichwertig, und die Preussenspieler gingen ab Mitte der 1. Halbzeit sehr engagiert, robust, häufg aber auch unfair zur Sache. Zwei verletzungsbedingte Auswechselungen waren bei Stern die Folge. Dadurch kam auch nicht mehr Ruhe ins Stern-Spiel. Im Gegenteil. Da Stern auch die meisten Zweikämpfe im Mittelfeld und Sturm verlor, zudem Sternspieler im Abwehrbereich und Aufbauspiel eher durch viel zu häufige Fehlpässe auffielen und Sternstürmer Dennis Dort total abgemeldet war und nicht zu einer einzigen Torchance kam, konnte der Hebel einfach nicht mehr umgelegt werden, worauf viele Zuschauer gehofft haben.
Auch nach der Einwechselung von Andreas Thurau kam dieses Signal nicht. Nach 120 Minuten stand es leistungsgerecht 1:1. Das lag auch daran, dass Dennis Freyer, der in der 2. (Bezirksliga) Mannschaft am vergangenen Sonntag noch drei Kirschen versenkte und bärenstark war, eine sehr gute Freistoßchance in der 2. Halbzeit der Verlängerung aus 17 Metern vor dem Preussentor kläglich vergab und Preussen vorher schon einen berechtigten Strafstoß nach einem Foul in der 101. Minute von Torwart Mario Langner nicht zum Siegtreffer nutzte. Langner machte seinen Fehler zwar wieder gut und hielt den selbstverschuldeten Strafstoß mit einer Glanzparade, aber souverän sieht anders aus.
Dann vergaben kurz vor Spielende (115.) zwei im Strafraum völlig freistehende Preussenspieler den Siegtreffer, weil sie sich vor dem Sterntor selbst umrannten und es nicht schafften, den Ball im Sterntor zu versenken. Dies wurde diesmal nicht bestraft, weil Stern 1900 sich auch im anschließenden Elfmeterschießen ähnlich enttäuschend präsentierte, wie im ganzen Spiel. Nur Tim Felsenberg und Andreas Thurau trafen für Stern und bewiesen Nervenstärke. Der Preussentorwart Klarkowski wurde zum Pokalhelden und zum Pokalschrecken für etliche Sternschützen. Er hielt vier Elfmeter!
Ebenfalls im Pokal eine Runde weiter ist der Lichterfelder FC, der SC Union 06 mit 0:3 auswärts besiegte.
Keine Probleme in die nächste Runde einzuziehen hatte auch FC Hertha 03 Zehlendorf. der Die zwei Klassen tiefer angesiedelten Gäste des TSV Helgoland 97 hatten über die neunzig Pokalminuten nicht den Hauch einer Siegeschance.
Bereits zur Halbzeit war die Vorentscheidung zu Gunsten der Hausherren gefallen. Zum klaren Pausenstand von 4:0 steuerte allein Marcel Czekalla drei Tore bei, der damit auch das „Bruderduell“ gegen seinen älteren Bruder Patrick, auf der anderen Seite, für sich entscheiden konnte. Die Zehlendorfer inszenierte einen Angriff nach dem anderen. Die Gäste aus Mariendorf waren jederzeit bemüht, die sich anbahnende Niederlage in Grenzen zu halten und suchten dabei auch ihr Heil in der Offensive. Doch nie konnten sie sich entscheidend durchsetzen. Nach 90 Minuten stand es 8:0 für Hertha 03.
(stern, hain/h03, sn)