Unternehmen und Institutionen machen am Girls’Day und Boys’Day ihre Türen auf. In Berlin nahmen im vergangenen Jahr rund 10.000 Jugendliche teil.
Am 25. April gehen bundesweit wieder über 100.000 Schülerinnen und Schüler zum Girls’Day und Boys’Day. „Bislang sind schon mehr als 5.500 Plätze in Berlin gelistet und mehr als die Hälfte sind schon gebucht“ sagt Almut Borggrefe von der Berliner Landeskoordinierung bei LIFE e.V. mit Sitz in der Steglitzer Rheinstraße.
Am Girls’Day und Boys’Day treffen Unternehmen auf junge Leute, die wenig Kenntnis haben über die Berufswelt. Gleichzeitig suchen die Firmen mehr denn je Nachwuchs. Schüler erweitern am Boys’Day ihr Berufsspektrum um Erziehungs- und Sozialberufe. Schülerinnen lernen MINT-Berufe kennen – Informatik, Naturwissenschaften, Technik.
Die Schülerinnen und Schüler machen einen Schnuppertag vor Ort in Betrieben und Institutionen. Sie lernen dort Berufe praktisch kennen. Sie arbeiten mit Computern und Werkzeugen, sprechen mit Auszubildenden, informieren sich zu den Berufswegen und sie sind in der realen Arbeitsatmosphäre. „Genau das ist das Besondere an den Aktionstagen: Firmenluft schnuppern und die Türschwelle zur Arbeitswelt überqueren“, sagt Almut Borggrefe.
Es geht um die Berufe, in denen Schülerinnen und Schüler unterrepräsentiert sind. Das bedeutet: die Berufe, in denen weniger als 40 Prozent Frauen oder Männer ausgebildet werden oder studieren. „Die technischen Berufe, in denen Frauen meist unterrepräsentiert sind, bieten gute Verdienstmöglichkeiten und Karrierechancen. Das haben schon einige Schülerinnen am Girls’Day gemerkt und den Weg zu den MINT-Berufen erfolgreich eingeschlagen“, sagt Almut Borggrefe. „Und die Aktionstage befeuern die Diskussion, dass Frauen in den Sozialberufen oft weniger verdienen als Männer in technischen.“
Den Girls’Day gibt es nun seit 23 Jahren, der Boys’Day findet zum 13. mal statt. Die geschlechter-stereotype Berufswahl habe sich wenig geändert, so die Initiatoren. Junge Frauen, die sich in technische Berufe aufmachen, finde man mehr an Hochschulen als in Ausbildungsberufen. Junge Männer hätten die Sozialberufe noch wenig für sich entdeckt, aber der Erzieherberuf stehe mittlerweile höher im Kurs.
Für die Aktionstage gibt es noch freie Plätze in Berlin. Bis zum 24. April können sie online gebucht werden.
Alle Infos, Anmeldungen und Angebote gibt es auf den Seiten von www.girls-day.de und www.boys-day.de.
Daniela von Treuenfels