Jüdische Lebenswelten von der Antike bis ins 20. Jahrhundert stehen im Mittelpunkt einer Ringvorlesung im Wintersemester 2012/2013 an der Freien Universität Berlin. Anlässlich des 200. Jahrestages des preußischen Ediktes „betreffend die bürgerlichen Verhältnisse der Juden“ erörtern renommierte Berliner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler allwöchentlich montags von 18 bis 20 Uhr am Friedrich-Meinecke-Institut, Koserstraße 20, die Ausprägung und Wahrnehmung jüdischen Lebens in verschiedenen Epochen. Den Auftakt bildet am 15. Oktober ein Vortrag des Historikers Reinhard Rürup zum Thema „Emanzipation und Antisemitismus, Integration und Identität“. Die Vorlesungsreihe ist öffentlich, der Eintritt ist frei.
Das preußische Reformedikt vom 11. März 1812 schuf die Grundlagen auf dem langen Weg zur rechtlichen Gleichstellung der jüdischen Bevölkerung Preußens. Es erkannte den in Preußen lebenden Juden die Staatsbürgerschaft zu, ohne ihnen jedoch die volle rechtliche Gleichstellung zu gewähren. Das 200. Jubiläum dieses für die Verbesserung der rechtlichen Lage der jüdischen Bevölkerung Preußens bedeutsamen Datums bietet den Anlass für die Ringvorlesung, in der die Wechselwirkung jüdischen Lebens und dessen Umwelt vom Altertum bis in die Gegenwart beleuchtet wird.
(sn)