Schnee und Temperaturen unter 0 Grad laden in diesem Jahr besonders zum Besuch des Weihnachtsmarktes ein. Gut durchgefroren kommt man dann nach Hause und legt die Füße auf die Heizung. Doch was macht man, wenn man den Weihnachtsmarkt nicht besucht, sondern dort arbeitet? Wie hält man sich warm?

Diana D. hat sich gut eingepackt gegen die Kälte. Zusätzlich wärmt ein kleiner Ofen. Fotos: Gogol

„Ganz viel Tee“, sagt Diana D. Die junge Frau ist Weihnachtsmarktneuling und hat sich gut auf den kalten Job vorbereitet. Drei Strumpfhosen, drei Paar Stulpen jeweils an Armen und Beinen, dicke Pullover – so hält sich Diana warm. „Ich fühle mich zehn Kilo schwerer“, sagt sie. Vier mal in der Woche verkauft Diana auf dem Weihnachtsmarkt vor dem Forum Steglitz Leuchtsterne, aber auch Mützen und Handschuhe. Zehn Stunden steht sie dann dort. Und an den ersten Tagen nicht besonders warm. Die Schuhe waren die Falschen. Nun hat sie sich dicke Wanderstiefel geliehen. „Jetzt geht es“, sagt sie. Zudem hält ein kleines Öfchen in der Bude ein wenig warm. Am besten aber sei es, wenn was zu tun ist. Dann ist man in Bewegung.

Tatjana (links) und ihre Kollegin schwören auf die Zwiebeltechnik - und viel Bewegung.

Das bestätigt auch Tatjana C. „Wenn viel los ist, dann merkt man die Kälte nicht“, erklärt sie. Tatjana arbeitet am Glühweinausschank. Doch zum Glück gibt es dort auch andere warme Getränke wie Tee, Kakao und Kinderpunsch, bei denen sie sich bedienen darf. Ansonsten schwört auch sie auf die Zwiebeltechnik. Eine Thermostrumpfhose, Leggins und dazu noch eine Wollstrumpfhose trägt die junge Frau unter ihrer Hose, oben herum T-Shirts und mehrere Lagen dicke Pullover. Darüber eine dicke Jacke. Seit vier Jahren steht Tatjana jedes Jahr auf dem Weihnachtsmarkt. Vor zwei Jahren sei es richtig schlimm gewesen – Temperaturen von minus 18 bis minus 20 Grad Celsius haben da mehrere Tage lang geherrscht, ergänzt Veranstalter Laurence Blume. Sie habe damals am Pizza-Stand gearbeitet, erinnert sich Tatjana. Und obwohl dort die Öfen standen, sei es richtig kalt gewesen.

Sindi Klemm (Mitte) hat in diesem Jahr den warmen Platz am Grill erwischt.

Schon überall gearbeitet habe sie, sagt Sindi Klemm. Der Grill, an dem sie in diesem Jahr vor dem Forum steht, sei aber schon angenehm – die Bude sei rundum geschlossen. Zudem wärme der Grill zusätzlich. Klemm hat schon jede Menge Erfahrung mit Märkten – egal ob Sommer oder Winter. „Ich habe mit neun Jahren bei meinen Eltern angefangen, jetzt bin ich 42“, erzählt sie. Und da hat sie auch den einen oder anderen Trick mehr drauf, um sich warmzuhalten. Neben dicken Socken stecken ihre ihre Füße zusätzlich Plastiktüten. Die halten nämlich zusätzlich die Nässe fern.

(go)