Wer eine positive Einstellung zum Alter hat, ist aktiver und gesünder. Foto: Rainer Sturm /pixelio.de

Geistig fit, aktiv und gesellig sein – wer so positiv über das Älterwerden denkt, für den wird es wahrscheinlich auch so sein. Wer mit dem Alter jedoch Gebrechlichkeit, Krankheit und Einsamkeit verbindet, wird dies wahrscheinlich auch so erleben. Diese Zusammenhänge untersucht eine Studie des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA) in Zusammenarbeit mit der Freien Universität. Dafür werden noch Teilnehmer gesucht.

Dass eine positive Einstellung zum Alter auch gesundheitliche Vorteile bringt, konnte der erste Teil der Studie feststellen. Wer ein positives Altersbild hat, ist aktiver, tut mehr für sein körperliches Wohlbefinden und lässt sich auch bei gesundheitlichen Rückschlägen nicht so schnell demotivieren.

Diese Ergebnisse sollen nun in der Praxis erprobt werden. Die Studie „Den Ruhestand aktiv gestalten“ zielt darauf ab, ältere Menschen in der aktiven Gestaltung ihres Ruhestandes zu unterstützen, sie soll ihnen helfen, ihre negative Sicht auf das Alter zu überwinden – und sich so positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirken.

Ob das so ist, wird derzeit erforscht. Für die Untersuchung werden bis Ende Juli noch Probanden gesucht, die mindestens 65 Jahre alt sind und nicht mehr als zweimal in der Woche sportlich aktiv sind, erklärt Dr. Julia Wolff vom DZA die Kriterien für die Studienteilnahme. Wer schon regelmäßig sehr aktiv ist, muss auch nicht mehr motiviert werden, sagt die Psychologin.

Zwei verschiedene Angebote werden den Studienteilnehmern – die ältesten sind übrigens über 90 Jahre alt – unterbreitet: Bewegung und körperliche Aktivität oder freiwilliges Engagement. Zudem sollen den Senioren Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie sie sich am Leben beteiligen, wie sie ihren inneren Schweinehund bekämpfen können. Ergänzt wird das durch Forschungsergebnisse, die den Teilnehmern vermitteln, wie sich eine positive Einstellung auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirken.

Die ersten Teilnehmer sind schon mittendrin in der Studie, es gibt auch schon die ersten Daten. Die seien aber noch sehr frisch und noch nicht ausgewertet, so Wolff.

Natürlich ist sich Wolff des Problems bewusst, dass sich für die Studie vor allem Senioren melden, die ohnehin aktiv sind, die sich interessieren und aufgeschlossen sind. Doch das könne man schlecht beeinflussen, ebenso wenig, dass es vor allem Frauen sind, die sich an der Untersuchung beteiligen. Nur rund ein Drittel der Teilnehmer sind Männer, sagt Wolff, die erklärt, dass das aber durchaus bei Studien, die Teilnehmer über die Medien suchen, häufig so sei.

Die Studienteilnahme erstreckt sich für jeden Teilnehmer über neun bis zwölf Monate. Allerdings sei nur die erste Zeit intensiver, dort gibt es bis zu zwei Gruppensitzungen und schriftliche Befragungen, unter anderem um zu erfassen, wie die Einstellung des Teilnehmers zum Alter ist. Zwischendurch gibt es dann eine längere Pause von sechs Monaten.

Im Herbst kommenden Jahres rechnet Wolff mit den ersten Kernaussagen zur Studie.

Menschen ab 65 Jahre, die sich an der Studie beteiligen möchten, können sich unter www.dza.de/teilnahme informieren und per E-Mail, teilnahme@dza.de, oder per Telefon, (030) 26 07 40 88, anmelden.

(sn/go)