Konzentriert tanzen die Jugendlichen aus der Tanzschule beim Stück „NoName“. Foto: Marek Lange

 

Am 22. Juni findet der Kunstmarkt der Generationen bereits zum neunten Mal im Gutshaus Lichterfelde statt. Neben Ständen mit Handgefertigtem wird es ein buntes Bühnenprogramm geben. Einige der auftretenden Künstler und Künstlerinnen haben der Redaktion der StadtrandNachrichten im Vorhinein Rede und Antwort gestanden. Diesmal im Interview: Lisa Bleiker. Sie ist Tanz-Lehrerin für Kinder und Jugendliche im SpielWerk in Zehlendorf. Bereits als Kind entdeckte sie ihre Liebe zum Tanz und begann im Jahr 2003 unter dem Namen Tanz im SpielWerk diverse Tanzklassen aufzubauen.

StadtrandNachrichten: Was für ein Programm dürfen die Zuschauer und Zuschauerinnen beim Kunstmarkt erwarten?

Lisa Bleiker: Es werden drei Gruppen tanzen. Die Kleinsten sind sechs Jahre alt und erarbeiten gerade einen Zauberinnentanz mit bunten Bändern. Die Inspiration ist ein Bilderbuch namens „Zilli, die Zauberin“. Die Bänder sind die Farben, die wir aus dem Zauberstab herauszaubern.

In der zweiten Gruppe sind die Mädchen dreizehn Jahre alt. Sie werden eine Choreografie zu dem lebhaften und abwechslungsreichen Stück „Mirage“ von Lindsey Stirling tanzen.

Die Jugendlichen der 3. Gruppe sind zwischen sechzehn und achtzehn Jahre alt und entwickeln gerade eine Choreografie zum Musikstück „A Million Dreams“. Wir arbeiten mit vier langen weißen Tüchern, welche im Tanz integriert werden und gleichzeitig als Bühnenbild und als Requisiten genutzt werden. Diese Choreografie ist noch am Entstehen in Zusammenarbeit mit den Jugendlichen.

Kreativer Kindertanz ist sehr beliebt

StadtrandNachrichten: Ab welchem Alter darf man bei Ihnen „lostanzen“ und welche Unterschiede gibt es beim Tanzen der Jüngeren und der Jugendlichen?

Lisa Bleiker: Bei uns können Kinder ab vier Jahren einsteigen, diese Kurse sind allerdings immer sehr schnell ausgebucht. Es besteht eine große Nachfrage an kreativem Kindertanz, da es in der unmittelbaren Umgebung in Zehlendorf sonst vor allem Angebote für Ballett gibt. Wenn die Kinder älter sind, kommt moderne und zeitgenössische Tanztechnik dazu, oft in Verbindung mit freiem Tanz oder Improvisation, damit die Fähigkeit, sich frei zu bewegen und zu gestalten auch in der Pubertät erhalten bleibt.

StadtrandNachrichten: Gibt es besondere Voraussetzungen, die man mitbringen muss, um sich bei Ihrer Tanzschule anzumelden?

Lisa Bleiker: Grundsätzlich nur Lust und Motivation zum Tanzen. Wenn ältere Kinder ohne Vorerfahrung dazukommen, müssen wir ausprobieren, in welcher Gruppe sie am besten aufgehoben sind. Anmelden kann man sich jederzeit. Je nach Gruppe und Alter schauen wir dann, wann ein Einstieg möglich ist.

Tanzen als Ausdrucksmittel ohne Sprache

StadtrandNachrichten: Tanzen ist nicht nur Bewegung. Für manche ist es ein Ritual, für andere eine darstellende Kunst oder schlicht ein Gefühlsausdruck. Was bedeutet es für Sie zu tanzen?

Lisa Bleiker: Im Tanz erlebt man im Idealfall die Einheit von Körper, Geist und Seele. Es ist ein Ausdrucksmittel ohne Sprache, es ist Lebensfreude und ein Weg sich selbst intensiv zu spüren. Durch den Tanz kann sehr viel Energie freigesetzt und erlebt werden.

 

Die jüngeren Kinder gehen ganz auf beim Tanz des Stückes „Natur in Gefahr“. Foto: Marek Lange

 

StadtrandNachrichten: Was ist Ihnen beim Tanztraining mit den Kindern besonders wichtig?

Lisa Bleiker: Ich freue mich, wenn ich meinen SchülerInnen die Freude an der Bewegung vermitteln beziehungsweise erhalten kann. Oft bin ich sehr berührt, wenn ich sehe, wie SchülerInnen sich ganz in den Tanz reingeben können.

StadtrandNachrichten: Wie oft gibt es Aufführungen Ihrer Tanzgruppen und wo kann man die Performances in diesem Jahr neben dem Kunstmarkt noch bestaunen?

Lisa Bleiker: Bis jetzt gab es alle drei Jahre eine Aufführung mit über hundert Kindern und Jugendlichen in den Kammerspielen KLM. In diesem Jahr sind außer dem Kunstmarkt keine öffentlichen Aufführungen geplant. Die anderen Gruppen zeigen ihre Choreografien im kleinen Kreis im Tanzstudio für ihre Familien und Freunde.

StadtrandNachrichten: Wonach wählen Sie aus, bei welchen Veranstaltungen Auftritte Ihrer Tanzgruppen stattfinden werden?

Lisa Bleiker: Wenn ich für Auftritte angefragt werde, schätze ich ab, ob die Bühne und das Publikum passend sein könnten. Wir brauchen viel Platz für die Choreografien.

Die Wiese hinter dem Gutshaus kommt als Bühne gut an

StadtrandNachrichten: Sie treten mit ihren Gruppen nicht das erste Mal beim Kunstmarkt der Generationen auf. Was gefällt Ihnen besonders an dieser Veranstaltung?

Lisa Bleiker: Letztes Jahr sind wir nach unserer Aufführung in den Kammerspielen von einer Mitarbeiterin des Gutshauses eingeladen worden, ein paar Stücke beim Kunstmarkt zu zeigen. Ich fand die große Wiese vor dem Gutshaus sehr schön als Bühne und freute mich, dass wir die Stücke nochmal zeigen konnten. Außerdem empfand ich die Atmosphäre beim Fest als angenehm und friedlich.

StadtrandNachrichten: Für diejenigen, die bereits jetzt, oder nach dem Auftritt auf dem Kunstmarkt, Lust bekommen haben zu tanzen: Haben Sie aktuell freie Plätze und zu wann ist eine Anmeldung möglich?

Lisa Bleiker: Grundsätzlich kann man jederzeit einsteigen, wenn Plätze frei sind. In den älteren Gruppen kann man meistens sofort beginnen, bei den Jüngeren gibt es manchmal Wartelisten. Am besten fragen Interessierte einfach bei mir an.

StadtrandNachrichten: Vielen Dank für das Gespräch!

 

Junia Greb-Georges

 

 

Kunstmarkt der Generation, 22. Juni 2024, Beginn 12.00 Uhr

Veranstaltungsort:

Gutshaus Lichterfelde

Hindenburgdamm 57a

12203 Berlin