Mord und Totschlag erschüttern die Idylle des Steglitzer Stadtteils Lichterfelde Süd. Mehrmals ist das beschauliche Viertel bereits zum Schauplatz des Verbrechens geworden. Glücklicherweise finden all die schaurigen Taten nur auf den Seiten der Krimireihe der Lichterfelder Buchautorin Beate Vera statt.
„Provinzkrimis aus Berlin“ – so werden die Bücher der gebürtigen Lichterfelderin bezeichnet. Denn sie spielen zwar in Berlin, doch soweit am Stadtrand, dass sie als Provinzkrimis durchgehen. „Mir schwebte schon immer eine Geschichte vor, die in einem eher überschaubaren Rahmen spielt. Nicht in Berlin als das große Ganze, als die Metropole, sondern eher eine Geschichte, in der ich mich auf die Charaktere konzentriere und nicht auf das Setting.“, erzählt die Autorin.
Das dritte Buch der Reihe ist bereits in Planung. Die Geschichte der Protagonistin Lea Storm geht weiter.
Das Böse hinter den friedlichen Fassaden des Lichterfelder Kiezes
Die Protagonistin der Krimireihe, Lea Storm, wohnt im „Eifelviertel“, einem fiktiven Ort, dessen Entsprechung in der Realität die Neue Heimat-Siedlung an der Stadtgrenze zwischen Teltowkanal und S-Bahntrasse sein dürfte. Nachdem Storm bei einer nächtlichen Jogging-Runde zwei Leichen entdeckt, lernt sie den Kriminalhauptkommissar Martin Glander kennen. Im Verlauf des ersten Buchs kommen sich die beiden nicht nur beruflich näher. „Wo der Hund begraben liegt“ erschien 2014 im Jaron Verlag. Das zweite Buch der Reihe wurde ein Jahr später veröffentlicht. Auch in „Wenn alle Stricke reißen“ ermitteln Lea Storm und der Ex-Kommissar Martin Glander in einem verzwickten Fall. Ein Mädchen wurde entführt und den Ermittlern mangelt es nicht an Verdächtigen.
Momentan arbeitet Beate Vera an ihrem dritten Kiezkrimi. Der Titel des Buches steht noch nicht fest. Es ist allerdings sicher, dass auch dieser Titel auf einer Redewendung basieren wird.
Wie alles begann
„2012 ging es mir gesundheitlich nicht so gut. Ich musste Medikamente nehmen, von denen ich nachts nicht schlafen konnte. Und so musste ich irgendwas tun, um die Zeit totzuschlagen“, erinnert sich die Autorin.
Doch der eigentliche Auslöser, war ein schlechtes, im Urlaub gelesenes Buch. „Mein Mann und ich haben im Urlaub dasselbe Buch gelesen. Und wir fanden es beide grottenschlecht. Es war ein Regionalkrimi. Und ich ließ mich zu der Aussage hinreißen, dass ich es auch nicht viel schlechter schreiben könnte. Woraufhin es von meinem Mann ,dann mach mal’ hieß“, erzählt Vera, wie sie zu ihrem neuen Beruf kam. Eigentlich arbeitete Beate Vera als Übersetzerin. Sie lebte mehrere Jahre in London und war außerdem in der Musikbranche und im Verlagswesen tätig.
Lesung im Gutshaus Lichterfelde
Am Sonnabend, den 17. Dezember liest Beate Vera im Gutshaus Lichterfelde. Dort präsentiert sie ihre neue Krimi-Novelle „BlutSchweißTränen“. Diese sei ebenfalls ein Teil des „Kiez-Krimi-Universums“. Eine Veröffentlichung in gedruckter Form sei für die Novelle jedoch nicht geplant, sagt die Autorin.
Zeitlich ist die Geschichte zwischen den Ereignissen in Band zwei und Band drei angesiedelt. Das bedeutet, dass diejenigen, welche die ersten Bücher schon kennen, die Figuren sofort wiedererkennen werden. „Doch auch für die, die die Bücher nicht gelesen haben, dürfte es hoffentlich eine unterhaltsame Krimi-Novelle sein“, so Vera. „Ich finde sie ziemlich gut gelungen“, ergänzt die Autorin schmunzelnd.
Die Lesung im Gutshaus ist für einen guten Zweck. Von jedem verkauften Buch spendet Beate Vera einen Euro für die Unterstützung von Geflüchteten im Rahmen des Projekts „#steglitzhilft“. Auch bereits gekaufte, mitgebrachte Bücher werden von der Autorin gerne signiert. „Ich freue mich schon sehr darauf. Ich finde auch, dass das Gutshaus Lichterfelde ein ganz schöner Ort für eine Lesung ist. Es ist dort sehr gemütlich. Und dann dieser traumhafte Garten […] Außerdem ist „#steglitzhilft“ ein tolles, wichtiges Projekt. Ich freue mich, dass ich auch etwas zu dem Projekt beitragen kann.“
Die Lesung beginnt um 16 Uhr. Der Eintritt ist frei, es wird um eine Spende zugunsten der Flüchtlingsarbeit des Stadtteilzentrum Steglitz e.V. gebeten.
Neben der Krimireihe hat Beate Vera auch einen Frauen-Roman veröffentlicht. „Ein Sommer in Berlin“ erschien im November 2015 im Jaron Verlag und spielt, wie könnte es anders sein, ebenfalls am südlichen Berliner Stadtrand. Allerdings nicht in Lichterfelde, sondern in Zehlendorf. Auch dort hat die Autorin eine Zeitlang gewohnt.
(eb)