Die Frauen von Grill 13 freuten sich über den 5. Platz. Foto: Gogol

Energiesparen spart nicht nur Geld, sondern kann auch Spaß machen, vor allem, wenn es in Gemeinschaft geschieht. Das zeigte sich am Montagabend im Wrangelschlösschen in Steglitz. Da wurden die Energienachbarschaften Berlins ausgezeichnet.

16 Nachbarschaften aus den Bezirken Steglitz-Zehlendorf, Charlottenburg-Wilmersdorf, Lichtenberg und aus Potsdam hatten eine Wette mit ihren Bezirksämtern, beziehungsweise ihrer Stadtverwaltung, abgeschlossen, dass sie es schaffen von Dezember 2011 bis März 2012 neun Prozent Energie einzusparen. Sieben haben das geschafft.

Dagmar Birkelbach, beim Umwelt- und Naturschutzamt Steglitz-Zehlendorf zuständig für den Klimaschutz, hat die Wette gern verloren. Per Handschlag gratulierte sie den zwei Teams des Bezirks, die die neun Prozent wirklich geknackt haben und überreichte ihnen ihre Gewinnerurkunden.

Platz fünf hat Grill 13 mit einer Ersparnis von 10,76 Prozent belegt. Sechs weibliche Single-Haushalte hatten sich zusammengeschlossen, um gemeinsam Strom zu sparen. Gecoacht wurden sie von Stefani Bahlecke, die den Stein ins Rollen gebracht hatte. Als Mitarbeiterin im Umweltamt hatte sie von der Aktion erfahren und ihre Mitbewohnerinnen an der Grillparzerstraße 13 motiviert. Alle vier Wochen haben sich die sechs Frauen getroffen, haben sich ausgetauscht und sich gegenseitig motiviert. „Unser Kontakt hat sich intensiviert.“

Wo es Einsparungspotenziale gibt, hatte sich in den einzelnen Haushalten eine Energieberaterin des BUND angeschaut, erzählte Astrid De Jesus Rita. Drei Stunden nahm sich die Beraterin Zeit, schaute sich jede Glühbirne, jede Steckdose und jeden Wasserhahn genau an.

Wir waren schon vorher sehr energiebewusst“, sagte De Jesus Rita. Doch manches habe auch sie überrascht. Zum Beispiel, dass auch ausgeschaltete Stehlampen Strom ziehen, solange der Stecker noch eingestöpselt ist.

Eine große Anstrengung sei es nicht gewesen, täglich auf den Energieverbrauch zu achten, dass man die Lampen ausmacht, wenn man den Raum verlässt und keine Geräte im Stand-by-Modus lässt. Doch sie habe genauer darauf geachtet, wie oft sie die Wasch- und die Spülmaschine anwerfe. Und im Winter habe sie lieber einen Pullover und ein paar Socken mehr angezogen, anstatt die Heizung hochzudrehen. „Zum Glück war der Winter nicht so kalt“, sagte sie lächelnd.

Am erfolgreichsten war beim Energiesparen das Spar-Watt-Team aus Charlottenburg-Wilmersorf, die es mit ihren minus 19,34 Prozent (entspricht minus 26.330 Kilowattstunden und minus 6,5 Tonnen CO2) sogar europaweit auf Platz zehn schafften.

Mit der Auszeichnung am Montag ist die erste Wettbewerbsrunde vorbei. Eine zweite startet im Dezember. Grill 13 will wieder dabei sein, obwohl es dann noch schwieriger wird, Energie zu sparen. Doch für De Jesus Rita ist das „Reiz und Herausforderung“.Sie hat auch schon Ideen, wo sie ansetzen kann. So will sie ihre Lampen auswechseln und vielleicht ihre alte Spülmaschine gegen eine neue austauschen.

Wenn alle Haushalte in Steglitz-Zehlendorf diese zehn Prozent einsparen würden, wären das 75.000 Tonnen CO2“, lobte Dagmar Birkelbach die Energienachbarschaften.

(go)