
Die Bandmitglieder der Beatbratzen sind Otto, Mattes, Tung und Alex (v.l.n.r.). Foto: Beatbratzen/ Michael Rickmann
Am 22. Juni findet der Kunstmarkt der Generationen bereits zum neunten Mal im Gutshaus Lichterfelde statt. Neben Ständen mit Handgefertigtem wird es ein buntes Bühnenprogramm geben. Einige der auftretenden Künstler und Künstlerinnen haben der Redaktion der StadtrandNachrichten im Vorhinein Rede und Antwort gestanden.
Diesmal im Interview: Stefan Hartung „Tung“ (61), Gründungsmitglied, Sänger und Gitarrist der Band „Beatbratzen“. Sie stehen um 17 Uhr beim Kunstmarkt auf der Bühne.
StadtrandNachrichten: Sie treten gemeinsam mit Ihrer Band „Beatbratzen“ auf dem Kunstmarkt auf. Wer gehört alles zur Standardbesetzung?
Hartung: Zu den Beatbratzen gehören unser Sänger und Gitarrist Otto (58), mein Bandkollege Mattes (62) – ebenfalls Sänger und Bassist, unser Schlagzeuger Alex (32) und ich (61) – Gitarre und Gesang.
StadtrandNachrichten: Spielen die Beatbratzen eigene Songs?
Hartung: Die Beatbratzen spielen ausschließlich eigene Songs auf Deutsch. Natürlich können wir auch einige Songs auf Wunsch nachspielen, mögen das aber nicht so gerne. Wir haben uns der deutschen Sprache verschrieben, schon allein, weil das unsere Muttersprache ist und weil die Texte besser zu verstehen sind.
Corona ging den Beatbratzen „Auf n Sack“
StadtrandNachrichten: Das klingt nachvollziehbar – wovon handeln Ihre Texte und möchten Sie mit Ihrer Musik und Ihren Texten eine bestimmte Botschaft nach außen tragen?
Hartung: Die Texte behandeln immer Themen, die uns privat bewegen. Ich führe kein Tagebuch – das habe ich noch nie gemacht. Stattdessen schreibe ich Songtexte. Während der Corona-Zeit ist beispielsweise der Song „Auf n Sack“ entstanden. Darin geht es unter anderem darum, dass man sich nicht mehr im Büro getroffen, sondern nur im Homeoffice saß und via Telefon oder am Computer kommuniziert hat. Das hat genervt! Aber wir sind auch Lokalmatadoren und haben daher zwei Songs über Berlin geschrieben.
StadtrandNachrichten: Wie ist es zum Bandnamen gekommen?
Hartung: Der Bandname entstand eigentlich schon in meiner letzten Band, als ich auf der Suche nach einem einprägsamen Namen war. Die Band löste sich dann jedoch auf und der Name wurde von uns für die Neukonstellation übernommen, weil er so gut zu uns und unserer Musik passt.
StadtrandNachrichten: Das ist hoffentlich mit einem Augenzwinkern zu verstehen. Die Google-Recherche ergibt für das Wort „Bratze“ Folgendes: „Bratzen sind plumpe, arrogante und unangenehme Zeitgenossen.“
Ich nehme an, dass weder Sie noch Ihre Bandmitglieder unangenehme Zeitgenossen sind und auch Ihre Musik alles andere als plump ist, oder?
Ihre Musik passt in keine Schublade
Hartung (lacht): Da liegen Sie richtig. Damals haben wir nach einem deutschen Begriff gesucht, weil wir ausschließlich deutsche Texte schreiben. Bratzen soll eigentlich eher so etwas heißen wie „schräge Vögel“. Damit ist gemeint, dass wir als Band und auch unsere Musik in keine Schublade passt.
StadtrandNachrichten: Welche Musikrichtung spielen die Beatbratzen?
Hartung: Der Stil ist allgemein als deutscher Rock zu bezeichnen. Es finden sich Teile von Hardrock, Folk, Pop und Punk in der Musik wieder. Manchmal ist unser Sound etwas härter, aber die Songs sind trotzdem immer melodisch.
StadtrandNachrichten: Ist die Musik „tanzbar“?
Hartung: Ja, vielleicht nicht in jedem Song, aber allgemein schon.
Tanzen und Mitwippen als Sahnehäubchen
StadtrandNachrichten: Also darf auf dem Kunstmarkt der Genrationen auch getanzt werden?
Hartung: Die Antwort ist einfach: Ja, unbedingt!
StadtrandNachrichten: Freut es Sie, wenn die Zuhörer*innen sich zum Tanzen animiert fühlen?
Hartung: Ja, klar – das ist das Sahnehäubchen! Wenn gewippt oder getanzt wird, freut das uns als Band total.
StadtrandNachrichten: Seit wann spielen die Beatbratzen in dieser Formation?
Hartung: Wir spielen in dieser Formation seit circa vier Jahren zusammen.
StadtrandNachrichten: Sind Sie und Ihre Bandmitglieder hauptberuflich Musiker und wenn nicht: Was mach(t)en Sie beruflich?
Hartung: Der Bassist und ich befinden uns bereits im Ruhestand. Otto und Alex arbeiten im öffentlichen Dienst.
Die Beatbratzen sind in Steglitz-Zehlendorf fest verankert
StadtrandNachrichten: Hat die Band bzw. haben die Bandmitglieder eine Verbindung zum Bezirk Steglitz-Zehlendorf?
Hartung: Ja, es gibt sogar mehrere Verbindungen. Zum einen wohnt unser Trommler in Lichterfelde, ich selbst habe lange Jahre in meiner Junggesellenbude in Steglitz gewohnt. Darüber hinaus wohnt ein Teil meiner Familie in Steglitz-Zehlendorf.
StadtrandNachrichten: Für diejenigen, die nach Ihrem Auftritt auf den Geschmack gekommen sind: Kann man Sie in diesem Jahr noch andernorts spielen hören?
Hartung: Wir werden am 21. September im „Klubhaus 14“ in Zehlendorf einen Gig spielen und voraussichtlich im November im „Slaughterhouse“ des Kulturvereins Moabit in der Lehrter Straße. Mehr Auftritte sind derzeit nicht geplant, da wir alle privat und beruflich sehr eingebunden sind.
StadtrandNachrichten: Vielen Dank für das Gespräch!
Junia Greb-Georges
Kunstmarkt der Generation, 22. Juni 2024, Beginn 12.00 Uhr
Auftritt der Beatbratzen um 17.00 Uhr
Veranstaltungsort:
Gutshaus Lichterfelde
Hindenburgdamm 57a
12203 Berlin