Ein Bild aus besseren Tagen. Derzeit bröckelt der Putz, Bauzäune sollen Lehrer und Schüler schützen. Archiv-Foto: Lienhard Schulz

Bröckelnder Putz vor dem die Schüler mit einem Bauzaun geschützt werden müssen – die bauliche Situation an der Fichtenberg-Oberschule ist nicht nur gefährlich, sondern wirkt sich auch auf den Unterricht aus. „Aufgrund der Situation können wir keine behinderten Schüler mehr aufnehmen“, erklärte Lehrerin Angelika Kalis am Mittwochabend der Bezirksverordnetenversammlung. Dabei werde an der Schule seit 30 Jahren Inklusion praktiziert. Kalis und Gesamtelternvertreter Stefan Bach wollten wissen, wann es mit der Sanierung der Fassade endlich losgehen könne.

Doch Bezirksstadtrat Michael Karnetzki (SPD) musste sie vertrösten. Eine aktuelle Schätzung der Sanierungskosten geht von einem Finanzbedarf von 5,4 Millionen aus – im kommenden Jahr erhält der Bezirk aber nur 5,7 Millionen Euro zur Unterhaltung und Sanierung aller Schulen in Steglitz-Zehlendorf. So wird die Sanierung in mehreren Etappen stattfinden müssen. Wann es losgehen kann, konnte der Bezirksstadtrat aber nicht sagen, da die Abstimmungen noch laufen und Architektenleistungen bei solch einem Auftragsvolumen europaweit ausgeschrieben werden müssen.

Was allerdings schon in Angriff genommen werden kann, ist die Sanierung des Daches, für 2015 stehen dafür 600.000 Euro bereit.

Einen Vorwurf, nicht rechtzeitig mit den Sanierungen begonnen zu haben, wies der Bezirksstadtrat zurück und verwies auf die Summe von 3,2 Millionen Euro, die der Bezirk seit 2008 unter anderem in die Erneuerung der Elektroinstallationen, die statische Sanierung und den Bau einer Mensa investiert hatte. Die Sanierung der Fassade sei seit Jahren mit der Priorität eins versehen, sei bisher aber nicht zum Zuge gekommen, weil andere Schulen einen dringenderen Sanierungsbedarf hätten und viel zu wenig Geld für alle 62 Schulen vorhanden sei.

Mit einem gemeinsamen Antrag fordern CDU und Piraten einen möglichst schnellen Beginn der Arbeiten, um zusätzliche Kosten, die im Winter entstehen könnten, zu vermeiden.

(go)