Necla Kelek liest am Montag, 15. April, in der Ingeborg-Drewitz-Bibliothek aus ihrem Buch „Hurriya heißt Freiheit: Die arabische Revolte und die Frauen – eine Reise durch Ägypten, Tunesien und Marokko“.
Kelek ist nach der Revolte nach Ägypten, Tunesien und Marokko, ins Herz des arabischen Aufstands, gereist. Sie traf Frauen, die in der Al-Azhar-Moschee und auf dem Tahrir-Platz die Freiheit gegen Mubaraks Militär, gegen Willkür und Korruption verteidigten, für das Recht auf Individualität kämpfen und sich nun vor dem aktuellen Tugendterror der Islamisten fürchten, die die Scharia zur Grundlage aller Leben machen wollen. Im Namen der Religion wollen sie den Frauen bereits erkämpfte Rechte wieder nehmen. In Tunis demonstrieren Islamistinnen dafür, dass sie mit dem Schleier studieren dürfen. Sie und ihre Freunde verstehen unter »Hurriya«, die Universitäten von westlicher Dekadenz zu befreien, und die Freiheit, Allah dienen zu dürfen.
Kelek berichtet von der nackten Not der Menschen am Nil, vom Weihnachtsoratorium und der Totenstadt in Kairo, von Silvester mit Fundamentalisten in Kairouan, der Besetzung einer Uni durch Salafisten in Tunis, der Beerdigung eines Mannes in Salé, der bei einer Demonstration gegen Arbeitslosigkeit verbrannte. Aber auch von erregten Diskussionen darüber, warum der Islam von vielen Muslimen nicht verstanden wird und welche Rolle er im Leben spielen sollte. Es sind vor allem die Frauen, die Hoffnung machen und die nicht im Stich gelassen werden dürfen.
Die Lesung mit anschließendem Gespräch beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei, um eine Voranmeldung unter der Telefonnummer (030) 9 02 99 24 10 wird gebeten. Die Lesung findet in Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk Berlin der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. statt.