
Die Erste Hilfe des Krankenhauses Bethel in Lichterfelde wurde zur „Zentralen Notaufnahme“ umgebaut. Foto: Gogol
Neuer Name – verbesserter Inhalt. Die Erste Hilfe am Krankenhaus Bethel in Lichterfelde heißt jetzt „Zentrale Notaufnahme“. Doch über dem Eingang wurde nicht nur das Schild ausgetauscht, auch im Inneren des Krankenhauses hat sich in den vergangenen sechs Monaten viel getan. Die Notaufnahme wurde für 470.000 Euro umgebaut, eingeweiht wurde sie am Dienstag mit einem Festakt.
Der Anmeldebereich wurde umgestaltet, ein Wartebereich für Liegendkranke geschaffen, fünf statt bisher nur zwei Behandlungsräume stehen nun zur Verfügung, ein Schockraum für Schwerverletzte wurde neu eingerichtet. Auch die Abläufe in der Abteilung wurden optimiert. So kommt nun unter anderem das Manchester-Triage-System zur Ersteinschätzung von Notfallpatienten zum Einsatz, ein koordinierender Oberarzt trägt dafür Sorge, dass jeder Patient zeitnah in die Obhut der richtigen Fachabteilung kommt.
„Die zentrale Notaufnahme ist weniger ein Ort als ein Prozess“, erläuterte Privat-Dozent Dr. Norbert Bethge, Medizinischer Geschäftsführer des Krankenhauses Bethel, das System. So arbeiteten nun in der Notaufnahme die verschiedenen Fachrichtungen des Krankenhauses kooperativ und interdisziplinär zusammen – zum Vorteil des Patienten.
Durch die neuen Räume und neuen Abläufe in der Notaufnahme sollen Patienten sofort einen kompetenten Ansprechpartner haben und so das Gefühl bekommen, dass sie im Krankenhaus gut aufgehoben sind und ihre Bedürfnisse beachtet werden, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Krankenhauses Bethel Berlin, Stephan Wegener. Vor allem die Verlegung von einer Fachabteilung in die andere, der für Patienten und Mitarbeiter Stress bedeute, soll so verhindert werden.
Notwendig sei der Umbau auch deshalb gewesen, weil die Nachfrage nach ambulanter Hilfe stetig ansteige, erklärte Bethge. Die Erweiterung bringe „mehr Komfort und Dienstleistung für die Bevölkerung.“
Anstoß für die Überarbeitung des Erste-Hilfe-Konzeptes des Krankenhauses war ein Projektwettbewerb 2011 anlässlich des 125-jährigen Bestehens der Diakonie Bethel, berichtete Wegener.
Sie sei stolz, dass sich das Krankenhaus Bethel weiter entwickle und sich den Bedürfnissen der Patienten anpasse, lobte Dr. Katja Lehmann-Giannotti, die Vorstandsvorsitzende des Diakoniewerks Bethel, die Lichterfelder Einrichtung. Sie würdigte vor allem die Hartnäckigkeit des Chefarztes der Orthopädie und Unfallchirurgie, Dr. Rüdiger Haase, der es geschafft hat, das Durchgangsarztverfahren an den Standort zu holen. Seit 1. Juni können im Bethel nun auch Arbeitsunfälle stationär behandelt werden.
Wegener bedankte sich bei den Mitarbeitern des Krankenhauses und den Patienten der Notaufnahme, die den Umbau bei laufendem Betrieb mit Ruhe ertragen hätten.
Bezirksbürgermeister Norbert Kopp (CDU) betonte in seinem Grußwort, dass der Bezirk Steglitz-Zehlendorf ebenfalls von dem Umbau profitiere. Das verbesserte Angebot erhöhe die Attraktivität Lichterfeldes für Bewohner und Zuzügler, vor allem für Familien. Es würden neue Arbeitsplätze geschaffen, den Rettungsdiensten erspare die Zentrale Notaufnahme Zeit und Stress und den Einwohnern gebe sie das gute Gefühl, vor der Haustür medizinisch gut versorgt zu werden.
(go)












