Die sephardisch-jüdische Vergangenheit der Stadt Thessaloniki ist Thema der Gedenkausstellung „Madre d’Israel. 70 Jahre nach den Deportationen“ in der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin. Im Rahmen der Finissage am Mittwoch, 2. Juli, beleuchten Experten die bis in die 1940er Jahre lebendige Kultur der einzigen jüdisch geprägten Großstadt Europas. Genutzt werden dazu Video-Interviews mit Zeitzeugen und Überlebenden des Holocausts, literarische Fragmente und sephardische Melodien aus dem Mittelmeerraum. In der Zeit zwischen der Einwanderung der Sephardim aus Spanien ab 1492 bis zu ihrer fast vollständigen Auslöschung durch die Nationalsozialisten wurde Thessaloniki auch „Jerusalem des Balkans“ genannt.
Die Ausstellung wurde von der Forschungsstelle Literarischer Transfer an der Universität Osnabrück konzipiert und an der Freien Universität Berlin durch Literatur und Material aus dem Bibliotheksbestand ergänzt. Sie kann bis 4. Juli kostenlos besichtigt werden. Die Finissage am 2. Juli beginnt um 20 Uhr, sie ist öffentlich, der Eintritt frei.
(sn)













