Binden, Tampons, Schmerzen – Ausstellung zu einem Tabuthema

Noch bis Anfang Oktober ist im Museum Europäischer Kulturen die Ausstellung „Läuft.“ zum Thema Menstruation zu sehen. Zum Weltmenstruationstag am 26. Mai gibt es einen Thementag. Bis in den Herbst hinein folgen weitere Sonderveranstaltungen.

Etwa zwei Milliarden Menschen auf der Welt menstruieren. Über 1,5 Milliarden weitere Menschen hatten ihre Periode oder werden sie bekommen. War die Menstruation lange Tabuthema, so ist sie seit nunmehr rund 10 Jahren in der öffentlichen Diskussion angekommen. Frauen veröffentlichen Perioden-Manifeste, engagieren sich gegen Periodenarmut und Unterversorgung, entwickeln neue Menstruationsprodukte oder posten ihre Erfahrungen in den sozialen Medien unter Hashtags wie #periodpositivity und #menstruationmatters.

Das Museum Europäischer Kulturen in Dahlem präsentiert mit „Läuft. Die Ausstellung zur Menstruation“ eine Geschichte des Pragmatismus und der Utopien, des Erfindungsreichtums und Aktivismus. Dafür versammelt die Ausstellung rund 100 historische und brandneue Menstruationsartikel sowie Werbeanzeigen. Schaubilder, Interviews. Dazu vermitteln Hands-On-Stationen den aktuellen Wissensstand. Mit knapp 200 Alltagsgegenständen, Fotos, Grafiken, Zeitungsartikeln und Social-Media-Posts fächert die Ausstellung die Diskurse auf, die Menstruierende seit Jahrzehnten begleiten: Es geht um Themen wie Leistung, Periodenarmut, Müll, „Normalität“.

Zahlreiche Film- und Musikausschnitte sowie Kunstwerke runden die Ausstellung ab. Inhaltliche Schwerpunkte bilden die vier Themenbereiche „Geschichte der Unterwäsche und der Menstruationsprodukte“, „Aufklärung und aktuelles Wissen“, „Diskurse rund um die Menstruation“ sowie „Popkultur und Kunst“.

Sonderveranstaltungen

Kuratorinnen-Führungen bieten am vierten Sonntag des Monats (Pause: Juli und August 2024) tiefere Einblicke in die Ausstellung. Führungen für Teenager und Erwachsene gibt es alle zwei Monate, jeweils am zweiten Samstag im Monat.

Im Rahmen von Thementagen geht es am 26. Mai anlässlich des Weltmenstruationstags um Dinge, die sich ändern müssen, und zum Abschluss der Ausstellung am 22. September um das, was bleibt oder in Zukunft noch kommen wird. An jedem dieser Tage wird ein umfassendes Programm mit Talks mit geladenen Gästen, Möglichkeiten des Austauschs, Workshops und Filmvorführungen geboten.