Abschied nehmen heißt es für den Berliner Jugendclub (BJC): Derzeit räumen die Mitarbeiter an der Ahornstraße 15 ihre Büros. Für viele von ihnen eine harte Aufgabe, weiß Carsten Lobbedey, der bis vor kurzem im Vorstand des BJC saß. Einige kommen seit zwanzig und mehr Jahren täglich dorthin. Für sie sei es, wie die Heimat zu verlassen. Doch mit der Entscheidung der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf, in dem Haus ein Mädchen- und Frauenzentrum einzurichten, endet an dem Standort die seit mehr als 50 Jahren dort betriebene Jugendarbeit des Vereins.
Es gibt wohl kaum einen Steglitzer oder Zehlendorfer, der nicht das POPInn kennt. Der erste Kuss, die erste Liebe, coole Musik – das POPInn war seit den 1970er Jahren eine Instanz im Bezirk, weiß Lobbedey, der dort selbst gelegentlich als Jugendlicher Musik hörte und tanzte. „Es war eine der ersten Jugenddiscos in Berlin und die letzte Senatsjugenddisco“, erzählt der Inhaber der Berlin Music School. 2010 wurde die Disco geschlossen – es gab Anwohnerproteste, ständig musste die Polizei ausrücken. „Eine Schließung war unumgänglich. Aber die Zeit der Jugenddiscos ist auch vorbei“, so Lobbedey.
Das POPInn aber hatte auch musikalischen einen Vorläufer: den „Jazz-Saloon“. 1961 eröffnete der BJC den Musikclub, um Jugendliche von der Straße und aus den Trinkhallen zu holen. Dort konnten die Jugendlichen ihre Musik hören – live. Der Jazz-Salon war Vorbild für zahlreiche Clubs in Berlin, wie die „Dachluke“ in Kreuzberg, das „Sloopy“ in Reinickendorf und das „Swing Point“ in Steglitz, die ebenfalls vom BJC getragen wurden.
Viele Vornutzer hatte das 1891 errichtete Gebäude an der Ahornstraße, bevor der BJC dort einzog: Es war eine Gaststätte, eine SS-Motorradstaffel hatte dort ihren Sitz, die Alliierten quartierten sich dort ein, von 1947 bis 1957 bauten die Freimaurer das Gebäude zum Logenhaus aus.
Auch wenn das POPInn 2010 geschlossen wurde, der BJC hatte weitere Ideen und Konzepte für das Haus, erläutert Lobbedey. Der Verein wollte es zu einem musikorientierten Jugendzentrum umbauen. „Die Räume waren für das Konzept ideal.“ Man wollte „zurück zu den Wurzeln“, erläutert Lobbedey. Es sollte Live-Musik spielen – eine Bühne war ja noch vorhanden, im Keller sollte Musikunterricht gegeben werden, um die Kosten zu decken. Es sollten Musik- und DJ-Workshops angeboten werden, die Einrichtung wollte offen sein für Schulen und Kitas. Langfristig konnte sich der Verein auch vorstellen, Kursleiterinnen für musikalische Früherziehung auszubilden, auch Musiktherapie war geplant. Zudem wurde darüber nachgedacht, die Oldie-Partys, die es zuletzt im POPInn gab, wiederzubeleben.
Mit dem Konzept passte es gut in die Planungen des Senats „Jugendkulturzentren in bezirklichen Bildungsnetzwerken“ (JuKuBi). In Steglitz-Zehlendorf sollte das Haus an der Ahornstraße einer von drei Stützpunkten sein.
Die ersten Irritationen habe es vor anderthalb Jahren gegeben, erzählt Lobbedey. Damals ging es darum, den Mietvertrag mit dem Senat zu verlängern. Doch die Verhandlungen zogen sich hin. Dann bot die Senatsjugendverwaltung an, das Haus für das Jugendkulturzentrum dem Bezirk zu übertragen. Doch der Bezirk hatte andere Pläne.
Die Idee eines Mädchen- und Frauenzentrums gebe schon länger im Bezirk, weiß auch Lobbedey. Schon unter der Vorgängerin von Jugendbezirksstadträtin Christa Markl-Vieto (Grüne) habe sich der Bezirk dazu bekannt. Doch die Ahornstraße sei der falsche Ort dafür, findet der Musiklehrer.
Er sei vor allem enttäuscht über die Art und Weise, wie man mit dem BJC umgegangen sei, es habe keine Gespräche gegeben. Das habe ihn geärgert und so hatte er sich entschlossen, einen Flyer zu drucken und für das Jugendkulturzentrum zu kämpfen.
Mit dem Ende des musikorientierten Jugendclubs zog sich auch Lobbedey aus dem Vorstand des BJC zurück. „Mein Herz hat für dieses Projekt geschlagen“, sagt er. Traurig sei er, ja, aber nicht verbittert. Es sei schade, dass die beiden Projekte miteinander konkurrieren mussten. Doch er ist auch sicher, dass das Mädchen- und Frauenzentrum etwas Tolles wird. Zudem habe Markl-Vieto zugesagt, dem Berliner Jugendclub bei der Suche nach neuen Räumen für die Verwaltung des Vereins zu unterstützen.
(go)
Hallo!!!
Ich finde es sehr schade das das Pop inn zugemacht wird und kein Punkt mehr richtig da ist für die jugendlich und somit eine sache weniger für sie. Dann wird sich beschwert das die Jugendlichen nur misst bauen und und und. Ich bin gerne hin gegangen und werde es total vermissen. Hätte er gerne meine Kinder gezeigt. Es stehen soviel Gebäude leer und ausgerechnet das Pop inn muß her halten.
Hey alle !
Ich finde es eine schande dass das POP INN geschloßen hat/wird. Bin Ende der 70er in den 80er so wie bei den Oldi-Party dabei gewesen.
Wo soll den die heutige Jugen noch hin gehen.
In Einkaufszentren rumhängen oder an der Bushaltestelle ?
Danke an den Senat.
Aber dieses will ja keiner von den Herren die im Senat sitzen hören oder sehen.
Alles gute an die Mitarbeiter vom POP Inn und in Trauer an das POP Inn denken
Gebe den Vorrednern absolut recht! Ein Mädchenzentrum ist ja sicher etwas ganz tolles – aber was gibt es für die Jungen? Ich habe noch nie etwas von einem „Jungenzentrumn“ gehört! Die können ja gerne auf der Straße abhängen und Mist bauen – dann hat man endlich wieder mal einen Grund, über „Die Jugend“ zu schimpfen! Es ist jammerschade, daß das PopInn schließen mußte und vielen Kids die (ehemalige) Heimat genommen wurde!
(war selbst dort lange tätig, vom Türsteher bsi Vorstand….)
Ich finde es einfach nur schade, das das POPINN geschlossen wurde. Ich habe dort fast Jedes Wochenende meine Jugend verbracht und dort viele Freunde kennengelernt die ich bis heute noch sehr zu schätzen weiß. Meine erste Kuschelrunde und meinen ersten Kuss habe ich dort bekommen. Ich weiß nicht was aus mir geworden wäre wenn ich nicht diese Anlaufstelle gehabt hätte. Von unserem Senat wird so viel Geld zum Fenster rausgeschmissen aber da wird man sich nicht einig. Heute habe ich eine kleine Tochter, und bis jetzt weiß ich noch nicht wo sie mal ihre Jugend verbringen wird. Ich kann nur hoffen das sie es auch mal so gut haben wird wie ich.
POPINN 4 ever
Ich bin im Umkreis groß geworden und habe dort meine erste große Liebe erlebt,Freundschaften fürs Leben gefunden und mich auch später noch sehr an den Oldie Partys erfreut….
Ich war dort etwa 14 Jahre regelmäßig und bin sehr traurig,das es nicht mal für die Oldie Partys reaktiviert werden darf, hoffe aber das dies künftig mal ermöglicht werden kann.
Guten Abend allerseits. Also ich finde es absolut schade und traurig was aus diesem Laden geworden ist. Man hat sich die ganze Woche wie Bolle darauf gefreut endlich mal freitags und Samstag für ein paar Stunden mit seinen Leuten nen netten Abend zu verbringen.
Habe heute selber 2 Töchter und finde es schade das die heutige Jugend nicht das Glück hat und so einen Jugendclub hat wo ausgelassen getanzt wird bist das Lied “ wer hat an der Uhr gedreht ?“ ertönt?
Um meinen Kommentar zum Abschluss zu bringen muss ich dazu sagen das ich auch mit einem weinenden Auge in die Vergangenheit zurück denke, denn habe dort sehr viele Leute kennengelernt von denen man heute leider nix mehr hört und Ber auch einige die früh aus verschiedenen Gründen verstorben sind.
Machts gut Freunde ?
Es ist sehr schade, das die heutige jugend nicht erfahren kann, was Ich und meine freunde batten. Ich bin jezt 52 und lebe seit 34 jahren in America, aber wann immer Ich an meine jugend denke POPinn ist in meiner erinnerung. Meine freunde und Ich haben die schoensten zeiten gehabt, viel schoener als auf dear strasse oder in Kaufhaeuser rumm zu haengen. Jugendliche muessen einfach was haben wo sie such treffen koennen.
Suche ehemalige Mitarbeiter die um 1965 -1969 im Pop Inn, der Dachluke dem Sloopy oder im Swing Point gearbeitet haben. Nach 50 Jahren haben die ersten wieder Kontakt gefunden.
Bitte melden bei Heinz Trautvetter , trautvetter.sdl@gmail.com
Meine Tochter war auch regelmäßig im Popinn, war nur 5 Minuten von zu Hause weg. Hatte immer das Gefühl das die dort gut aufgehoben war. Sehr schade das es geschlossen wird
Trotzdem das Pop Inn geschlossen ist, treffen wir uns. Schaut einfach regelmäßig auf dieser Seite https://www.facebook.com/PopInnOldieparty/ vorbei. Dort werdet ihr die Termine für die nächste Oldieparty finden und ihr könnt alte Bekannte und Freunde wiederfinden.
Ich bin 1984/85 so gut wie jedes Wochenende im PopInn gewesen und habe bis heute tolle Erinnerungen an diese Location.