
Auf dem Friedhof an der Bergstraße wurde mit einer Kranzniederlegung den Opfern von Krieg und politischer Willkür gedacht. Foto: Gogol
Anlässlich des Volkstrauertages gedachten am Sonntag der Bezirk Steglitz-Zehlendorf und die Reservistenkameradschaft Berlin-Südwest den Gefallenen beider Weltkriege und den Opfern politischer Willkür.
In seiner Rede vor den Ehrenmalen auf dem Friedhof Bergstraße erinnerte Hauptmann Marcel Dierking, Kompaniechef 2. Kompanie Wachbataillon des Bundesverteidigungsministeriums, an die aktuellen Einsätze der Bundeswehr und die 52 gefallenen Soldaten, die ihr Leben ließen, um ein friedliches Zusammenleben, etwa in Afghanistan zu ermöglichen. Ihr Tod sei eine Mahnung an den Frieden und „Versöhnung auch über Gräber hinweg“.
Ausgehend von der Todesanzeige seiner Großtante und seines Großonkels für den im Zweiten Weltkrieg gefallenen Sohn, in der sie von „stolzer Trauer“ sprachen, sinnierte Bezirksstadtrat und der stellvertretende Bezirksbürgermeister Michael Karnetzki (SPD), dass man bei jedem Krieg sich die Frage stellen müsse, ob der Tod für das Vaterland stolz mache. Für den Zweiten Weltkrieg sei die Antwort eindeutig: „Es gibt nicht worauf wir stolz sein können.“ Was aber nichts daran ändere, dass man ehrlich um jene trauere, die man im Krieg verloren hat. Allerdings bezweifelte Karnetzki den Sinn kollektiver Trauer wie am Volkstrauertag, denn Trauer sei immer individuell.
Zudem erinnerte der Bezirksstadtrat an den Ursprung des Tages, der nach dem Ersten Weltkrieg zum Gedenken an die Opfer initiiert und von den Nazis zum staatlichen Feiertag erklärt werden. Dessen solle man sich bewusst sein, wenn man der heutigen Soldaten gedenkt, die in der Welt ein demokratisches Deutschland verteidigten. Die gemeinsame Gedenken am Volkstrauertag sei kein Heldengedenken und kein Ausdruck von Kriegseuphorie, sondern „ein Bekenntnis zu Frieden und Völkerverständigung“.
Dies bestätigte auch Pater Viertens. „Die Toten mahnen uns, Frieden zu schaffen und zu erhalten“, sagte er. Zudem gab er zu bedenken: „Tot sind nur die, die nicht mehr genannt werden, denen nicht mehr gedacht wird. So gehen wir nicht mit unseren Gefallenen um.“ Gemeinsam wurde gebetet, bevor die Kränze am Ehrenmal für die in den Kriegen umgekommenen Bürger von Berlin-Steglitz und am Ehrenmal für die Gefallenen der Deutschen Flachartillerie niedergelegt wurden.
(go)
auch wenn es Euch nicht paßt .Ich bin stolz auf die deutsche Wehrmacht und gedenke der Toten.