
Elisabeth Schmidt, Marco Loehr und Peter Rüttgardt (von links) waren so mutig und wagten sich in das elf Grad Celsus kalte Wasser des Wannsees. Foto: Grützner
Der Karfreitag lud nicht gerade zum Baden ein: grauer Himmel, regnerisch, die Temperatur bei mageren sieben Grad Celsius. Doch trotzdem ließen es sich ein paar Wagemutige nicht nehmen, sich in das nur elf Grad Celsius kalte Wasser des Wannsees zu stürzen und so die neue Saison im Strandbad einzuläuten.
Kurz vor zehn Uhr: Nur eine kleine Gruppe hat sich vor dem Eingang des Strandbads eingefunden – die Zahl der Presseleute ist deutlich höher als die der Badegäste.
Einer der ersten, der im Wasser ist, ist Marco Loehr. Kalt ist das Wasser, sagt er nach einer ersten kleinen Runde. „Aber die Erfahrung ist es wert. Und es härtet ab.“ Für Loehr ist es das erste Mal, dass er sich bei solchen Temperaturen in die Wellen stürzt. „Ich würde aber noch einmal reingehen“, erklärt der Mariendorfer, den der Saunagutschein, der den ersten fünf Badegästen winkt, ins Wasser lockt.
Loehr hat auch seine beiden Söhne dabei. Dem sechsjährigen Leo klapperten schon vor dem Eingang die Zähne, doch er ist mutig und traut sich nur wenige Minuten nach seinem Vater ins Wasser. „Es ist gut, aber ein bisschen kalt“, sagt er anschließend. Sein großer Bruder Linus hingegen zieht es vor, Papa und Bruder vom Strand aus zu beobachten.
Auch zum ersten Mal wagt sich Elisabeth Schmidt ins kalte Wasser. „Es ist schön erfrischend. Es hat Spaß gemacht“, erklärt die 51-Jährige als sie sich schon wieder in ihren Bademantel gehüllt hat. „Ich wollte das schon immer machen“, gesteht die Wilmersdorferin. „Es ist verrückt. Aber weil es so kühl ist, ist es auch eine Herausforderung.“ Auch Schmidt hat sich vorgenommen, anschließend noch einmal ins Wasser zu gehen.
Fast Routine war das „sehr erfrischende“ Bad für Peter Rüttgardt. Der 70-Jährige ist Rettungsschwimmer und ein „Seehund“. Seit fünf Jahren geht er jeden Sonntag im Orankesee baden – egal bei welchem Wetter, im Winter auch Eisbaden. Im vergangenen Jahr war er dann auch das erste Mal bei der Saisoneröffnung des Strandbads dabei – allerdings lag da Schnee.
Relativ wenig Badegäste seien da, findet Badleiter Axel Ott, der am Karfreitag in seine 44. Saison startet. „Am Sonntag und Monat aber wird es voll werden“, ist er überzeugt, denn dann soll ja auch das Wetter besser werden. Die Gäste können es sich dann in 150 neuen Strandkörben gemütlich machen. Die kommen übrigens aus Heringsdorf – für Ostseefeeling am Wannseestrand.
Über die Ostertage ist der Eintritt im Strandbad Wannsee frei. Geöffnet ist jeweils von 10 bis 18 Uhr. Nach Ostern ist das Bad wetterabhängig und zum ermäßigten Eintrittspreis geöffnet. Am 3. Mai startet dann die reguläre Strandbadsaison.
(go)