Etwas versteckt und sehr idyllisch liegt die Gaststätte „ParkHaus Steglitz“ im Steglitzer Stadtpark an der Albrechtstraße. Wo noch vor einigen Monaten Schweizer Speisen serviert wurden, gibt es jetzt Kaffee, Kuchen und Snacks. Momentan werden die Bestellungen noch von Mitarbeitern ohne Behinderung an die Tische gebracht, doch in den nächsten Wochen werden auch Menschen mit Handicap hier die Bedingung der Gäste übernehmen. Regelmäßige Kulturveranstaltungen runden das Angebot des neuen Cafés ab.
„Das Grüezi im Stadtpark Steglitz ist nun endgültig Geschichte. Doch wir freuen uns, dass das Restaurant in gute Hände gekommen ist“, schreiben die ehemaligen Betreiber des Schweizer Restaurants auf ihrer Facebook-Seite. Am 1. April wurde der Standort offiziell an das neu gegründete Inklusionsunternehmen „ParkHaus Steglitz gGmbH“ übergeben. Hier sollen behinderte und nichtbehinderte Menschen zusammenarbeiten. Neben einem Café-Betrieb gibt es regelmäßig Kulturveranstaltungen. Der Inklusionsbetrieb ist eine Tochtergesellschaft des gemeinnützigen Vereins Stadtteilzentrum Steglitz e.V.
Zugang zum ersten Arbeitsmarkt ermöglichen
Mit der Gründung des Inklusionsbetriebes möchte das Stadtteilzentrum Steglitz unter anderem Menschen mit Beeinträchtigungen Zugang zum ersten Arbeitsmarkt ermöglichen. „Menschen mit Behinderung sind ein selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft“, sagt Thomas Mampel, Geschäftsführer des Stadtteilzentrums Steglitz. „Als ein gemeinnütziger Verein möchten wir dazu beitragen, die Lebensbedingungen dieser Menschen zu verbessern. Auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeiten zu können, sei dafür ein wichtiger Schritt.“
Um Menschen mit Handicap auf die neuen Arbeitsstellen in Steglitz aufmerksam zu machen, kooperiert das Café mit verschiedenen Behinderten-Einrichtungen. „Von dort aus werden uns Menschen vermittelt, die für eine Arbeit in einer klassischen Behinderten-Werkstatt ‚zu fit’ sind“, erzählt Mampel. „Im ‚ParkHaus’ können sie ihre Stärken einsetzen. Durch Arbeit in gemischten Teams werden sie zudem besser integriert.“ Die ersten Mitarbeiter mit Behinderung sollen in den nächsten Wochen ihre Arbeit aufnehmen.
Damit Behinderte im neuen Café barrierefrei arbeiten können, werden noch einige Umbauarbeiten stattfinden müssen. Die Gaststätte verfügt neben einer Terrasse über einen Biergarten, der momentan nur über eine Treppe zu erreichen ist. Auch der Zugang zum Restaurant selbst ist derzeit noch nicht barrierefrei. „Das wird sich aber schon bald ändern“, verspricht der Geschäftsführer.
Obwohl der Betrieb sich noch im Aufbau befindet, werden den Gästen bereits jetzt täglich Frühstück und Mittagstisch angeboten. Ab 15 Uhr werden Kaffee, Kuchen und kleine Snacks wie Pommes, Currywurst und Flammkuchen serviert.
Auch einige Kulturveranstaltungen haben bereits stattgefunden: Mehrere Kulturschaffende aus dem Bezirk und von außerhalb, wie Krimi-Autorin Beate Vera, Sängerin Manou und Musik-Band LeRabatz, sind hier aufgetreten. In Zukunft soll an jedem Freitag eine Kulturveranstaltung stattfinden. Das Angebot soll sich von Lesungen und Vorträgen über Kabarett und Konzerte bis hin zu Tanzveranstaltungen erstrecken.
„Das ParkHaus Steglitz soll ein bunter, lebendiger Ort werden, an dem alle Menschen sich auf Augenhöhe begegnen und miteinander Spaß haben können“, so Mampel.
(eb)